Borussia Mönchengladbach : Aufatmen im Borussia-Park
Borussia Mönchengladbach hat im Sonntagsspiel gegen Mainz 05 den ersten Sieg seit dem 24. September (2:0 gegen Ingolstadt) gefeiert.
Mönchengladbach. Das ist gerade noch einmal gut gegangen. Borussia Mönchengladbach hat den Negativtrend in der Bundesliga gestoppt und im Sonntagsspiel gegen Mainz 05 den ersten Sieg seit dem 24. September (2:0 gegen Ingolstadt) gefeiert. Das Team von Andre Schubert spannte seine Anhänger bis zur 76. Minute auf die Folter, dann erlöste Abwehrchef Andreas Christensen die Fohlen Elf mit dem entscheidenden Treffer aus dem Gewühl heraus. Mit großem Einsatz, Geschick und viel Glück brachten die Gladbacher den Vorsprung über die Zeit. Die Mainzer wiederum haderten mit Schiedsrichter Oliver Hartmann, der dem Ausgleichstreffer von De Blasius in der 90. Minute die Anerkennung verweigert hatte. Gladbachs Torwart Yann Sommer soll den Ball wohl unter Kontrolle gehabt haben, ehe ihm der Mainzer dazwischenfunkte — eine äußerst umstrittene Entscheidung, die auch durch die TV-Bilder nicht restlos aufgeklärt wurde.
Nach dem seltsam lethargischen Auftritt beim FC Barcelona (0:4) in der Champions-League hatte Sportdirektor Max Eberl deutliche Worte gefunden. „Wir müssen wieder kratzen und beißen und in den kommenden drei Spielen punkten, um ruhig Weihnachten zu feiern.“ Wie viele, das ließ er offen. Sechs, sieben oder gar mehr? Nach acht Partien ohne Sieg gelang den Gladbachern vor 48000 Zuschauern jedenfalls wieder mal ein voller Erfolg, ein erster Hoffnungsschimmer. Wie ein Befreiungsschlag oder eine Erlösung wirkte der hart erarbeitete Sieg allerdings nicht. „Die Wunden sind noch nicht verheilt“, sagte dann auch Eberl unmittelbar nach der Begegnung nachdenklich, „es wird nicht leichter, und es geht immer nur um Ergebnisse.“
Zu selten hatte der Auftritt der Gladbacher etwas Ermutigendes, nur sporadisch blitzte gegen die Rheinhessen spielerische Klasse auf, von Dominanz war erst spät etwas zu spüren. Immerhin setzte die Heimmannschaft auf ihre kämpferischen Tugenden. Zwar erst spät, aber nicht zu spät. Gleichwohl wird der Druck auf Andre Schubert nicht abebben. Die Frage ist: Wie überzeugt ist die Vereinsspitze von Borussia Mönchengladbach noch von Schubert? Vertraut sie noch dem Handeln und Tun ihres in die Kritik geratenen Cheftrainers, glaubt sie an die durchgreifende Wende? Der leicht verschnupfte Schubert (Erkältung) zeigte sich auf dem Pressepodium eher zurückhaltend: „Es war ein erster Schritt. Wir sind happy.“