Arango ist Borussias Chef

Der Venezolaner ist die neue Leitfigur in Gladbach und führt das Team zum 2:1-Pokalsieg in Frankfurt.

Frankfurt. Erstes Spiel für Borussia Mönchengladbach, und schon der Chef im Ring: Für die Anhänger der venezolanischen Fußball-Nationalmannschaft ist Arango der "Hurrikan aus der Karibik", und auch die Fans vom Niederrhein huldigten dem 29-Jährigen am Samstag nach seinem vielversprechenden Debüt beim 2:1-Pokalsieg beim FSV Frankfurt mit stehenden Ovationen.

"Ich bin dankbar für die Unterstützung, das gibt zusätzlich Sicherheit und Motivation", sagte der neue Gladbach-Star, auf dessen Schienbeinschonern rechts und links die Konterfeis seiner Tochter Lauryns (7) und Juan jr. (3) abgebildet sind. Und das Trikot mit der "18" hat er seinem verstorbenen Bruder gewidmet, der an einem 18. März das Licht der Welt erblickte.

Der Venezolaner machte in einer gut harmonierenden, spielfreudigen Gladbacher Mannschaft, was er wollte. Die neue Leitfigur im Gladbacher Team erzielte mit einem vom Ex-Gladbacher Alexander Voigt abgefälschten Heber nicht nur die Führung für die Gäste, sondern setzte vor dem zweiten Treffer durch Roberto Colautti den Israeli mit seinem starken linken Fuß mustergültig in Szene.

Gladbachs Cheftrainer Michael Frontzeck, zu Profizeiten selbst ein Linksfuß von höchster Güte, hatte seine helle Freude an der Spielkultur des routinierten Fußballers. "Juan wird uns richtig gut tun", sagte Frontzeck, "aber meine Mannschaft hat insgesamt ein Lob verdient. Sie ist sehr engagiert aufgetreten. Jetzt freue ich mich auf eine entspannte Woche im Borussia-Park, dann fahren wir guten Mutes zum Bundesliga-Spiel nach Bochum."

Arango, den Borussia Mönchengladbach für 3,5 Millionen Euro von Real Mallorca geholt hat, hielt sich nach seinem starken ersten Auftritt im VfL-Trikot bescheiden im Hintergrund. "Ich bin physisch noch lange nicht bei 100 Prozent, ansonsten aber sehr zufrieden." Der Sieg sei sehr wichtig gewesen für die Mannschaft. "Immerhin war die Ausgangslage nicht ganz so leicht. Schließlich ging es ja gegen einen Zweitligisten."

Der FSV Frankfurt kam mit der 1:2-Niederlage glimpflich davon. "Wir haben alles vermissen lassen, waren nicht aggressiv genug und sind verdient ausgeschieden", sagte Trainer Thomas Oral. Dabei hatte sich Oral den Mund im Vorfeld fast fusselig geredet und seine Mannschaft insbesondere vor den Stärken von Juan Arango gewarnt.

Es war aber nicht allein der Südamerikaner, der mit dem 1:0-Führungstor dem Gegner schnell den Wind aus den Segeln nahm. Gut zu wissen, sagte Frontzeck noch, dass die Reservisten im Team ganze Arbeit geleistet hätten, denn immerhin fehlten - verletzt oder gesperrt - Torwart Logan Bailly, Filip Daems, Marcel Meeuwis, Raul Bobadilla und Rob Friend. Ein Quintett mit Stammplatz-Ambitionen.

Das einzige, was der 45-jährige Trainer kritisierte, war die mangelnde Chancenverwertung. Neben der Tatsache, dass Michael Bradley einen Elfmeter verschoss, ließen die Gladbacher fünf weitere Top-Chancen aus und gingen es nach dem Platzverweis des Frankfurters Simac (47.) vorübergehend allzu salopp an.

Nun hofft Gladbach auf ein Pokal-Debüt im Borussia-Park. Auf ein Heimspiel wartet der Club seit der Eröffnung der prächtigen Arena 2004. "Glücksfee" bei der Auslosung der 2. Runde am kommenden Samstag ist die Duisburger Nationalspielerin Inka Grings.

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