Borussia Mönchengladbach Analyse zum Auswärtsspiel der Borussia in München

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat sich am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei Bayern München ein 1:1 (0:1) erkämpft. Die Fohlen kletterten dadurch in der Tabelle auf Platz vier, was am Saison-Ende ein Ausscheidungsspiel um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League bedeuten würde.

Sebastian Rode (l) von München und Raffael (r) von Gladbach kämpfen um den Ball.

Sebastian Rode (l) von München und Raffael (r) von Gladbach kämpfen um den Ball.

Foto: Sven Hoppe

Die Qualifikationsrunde zur Europa League hat Gladbach bereits schon jetzt mindestens erreicht. Am Samstag hat Borussia das rheinische Derby gegen Bayer Leverkusen vor der Brust.

Der Moment des Spiels: Ausgelassener Jubel unter den rund 8000 Gladbacher Fans in der ausverkauften Münchner Arena, als der Klassiker beendet ist. Gemeinsam mit den Profis auf dem Rasen wird gesungen und geklatscht. Gladbach hat durch das 1:1 den Münchnern nicht nur die erhoffte Meisterfeier vor eigenen Fans versaut — Bayern muss sich also noch ein wenig gedulden, sondern bleibt im vierten Duell in Folge gegen das Münchner Star-Ensemble ungeschlagen. Das hat keine andere Mannschaft in Liga eins aktuell geschafft.

Borussia entführt einen Punkt aus München
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Der Spieler des Spiels: Der heißt erneut André Hahn. Schon gegen Hoffenheim (3:1) war der 25-Jährige bester Gladbacher. Diesmal auch in München. Aggressiv und gefährlich. So hätte Hahn schon in der ersten Halbzeit treffen können, doch seinen Kopfball kann Bayerns Welttorhüter Manuel Neuer zunächst noch klasse parieren. Machtlos ist Neuer dann allerdings, als Hahn in Durchgang zwei zum 1:1-Ausgleich trifft. Ein satter Schuss ins kurze Eck. Hahn, der schon vor dem Anpfiff gesagt hatte „Wir fahren nicht nach München, um da Spalier für eine Meisterfeier zu stehen“, ist momentan in einer bestechenden Form.

Der Aufreger des Spiels: Wer hat eigentlich das Tor für die Bayern zur 1:0-Führung erzielt? Müller oder Tasci? Eine Frage, die zunächst viele Fans in der Münchner Arena beschäftigte. Müller hatte geköpft, der Ball flog Richtung Gladbacher Tor, Tasci sauste an, hielt seinen Fuß in die Flugbahn des Balles, Borussen-Schlussmann Sommer wirkte irritiert, die Kugel landete schließlich in den Maschen. Nach Analyse der TV-Bilder stand dann allerdings einige Minuten später fest, dass Müller die Münchner in Führung gebracht hatte. Es ist das 20. Tor des Nationalspielers in dieser Saison.

Chronik des Spiels: Zunächst einmal läuft alles so, wie sich das Meisterfeier-Planer in München auch erhofft hatten. Der FC Bayern geht gleich mit der ersten Gelegenheit in Führung. Ecke Kimmich, Kopfball Müller, Tasci irritiert Fohlen-Keeper Sommer — und der Ball drin ist drin. 1:0 Bayern, Müllers 20. Treffer. Jubelstimmung mag in der ausverkauften Bayern-Arena dennoch nicht allzu lange aufkommen. Die Bayern wirken im Anschluss behäbig, Gladbach wehrt sich tapfer, ohne allerdings groß zu glänzen. Die Partie plätschert so dahin. Bis Gladbachs Brasilianer Raffael auf Hahn flankt, doch dessen Kopfball kann Bayern-Schlussmann Neuer parieren. Nach der Pause ähnliches Bild. Die Bayern zaubern nicht, Gladbach nervt weiter das Star-Ensemble. Mit Erfolg. Der eingewechselte Stindl bedient mustergültig Hahn. Der zieht wuchtig ab, Neuer ohne Chance, 1:1. Die Münchner drängen nun noch einmal, allerdings ohne große Torgefahr. Nach drei Minuten Nachspielzeit ist Schluss, Borussia bringt einen verdienten Punkt aus der Bayern-Arena mit zurück an den Niederrhein

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Wir haben ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Wir hatten guten Ballbesitz, auch einige Torchancen und haben es insgesamt sehr gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir uns präsentiert haben. Es gab Phasen, in denen wir Druck gemacht haben, es gab natürlich auch Phasen, in denen Bayern Druck gemacht hat. Am Ende haben wir uns diesen Punkt verdient.“

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): „Großes Kompliment an Borussia. Sie spielen sehr guten Fußball. Wir wollten unbedingt vor unserem Publikum gewinnen. Das ist uns nicht gelungen. Nun gilt allerdings unsere volle Konzentration dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Atletico Madrid. Das wird ein ganz anderes Spiel in einem ganz anderen Wettbewerb.“

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