4:1-Sieg gegen Hamburg: Borussia schöpft Hoffnung

Nach dem klaren Sieg gegen Hamburg verlässt Borussia den letzten Tabellenplatz.

Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat sich mit einem Paukenschlag im Rennen um den Klassenerhalt zurückgemeldet.

Die Mannschaft von Trainer Hans Meyer fertigte am Samstag vor 50.273 Zuschauern das Star-Ensemble des Hamburger SV mit 4:1 (2:1) ab.

Die Borussen feierten nicht nur den höchsten Saisonsieg und gaben die "Rote Laterne" an den Karlsruher SC ab, sondern zeigten in der Ära Meyer auch die beeindruckendste Vorstellung, die die Nordkurve nach dem Abpfiff mit stehenden Ovationen honorierte.

Nach verhaltenem Start, bei dem der Bundesliga-Dino aus Norddeutschland zunächst den Ton angab, wirkte der Führungstreffer in der 24. Minute durch Rob Friend wie eine Befreiung.

Es war der erste Treffer des kanadischen Stürmers seit dem 22. November 2008 (1:3 in Schalke). Vorausgegangen war ein Traumpass über 40 Meter von Tomas Galasek, den Marko Marin ebenso traumwandlerisch an Friend weiterleitete.

Von diesem Zeitpunkt an lief das Spiel der Borussia wie am Schnürchen - und auf einem Niveau wie schon lange nicht mehr. Daran änderte auch der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich des bisherigen Tabellenzweiten durch Petric (29.) nichts.

Noch vor der Pause stellte Abwehrspieler Tobias Levels mit seinem ersten Bundesliga-Tor überhaupt die Weichen auf Sieg. Als Roul Brouwers, der den verletzt ausgeschiedenen Ivorer Steve Gohouri adäquat ersetzte, auf 3:1 (54.) erhöhte, brach das HSV-Flaggschiff endgültig auseinander.

Elf Minuten später hatte auch Jung-Nationalspieler Marko Marin seinen großen Auftritt, als der 19-Jährige einen Strafstoß (Mathijsen hatte Matmour gefoult) eiskalt zum 4:1 verwandelte. Den satten Vorsprung ließ sich die Elf vom Niederrhein im Tollhaus Borussia-Park nicht mehr nehmen.

Die "La Ola" kreiste, und die Fans dachten schon an den kommenden Samstag: "Nächste Woche brennt der Kölner Dom", schallte es aus tausenden Kehlen in Anspielung auf das rheinische Derby am 14. März beim 1. FC Köln.

"Da wollen wir auch was holen, wir haben aus dem Hinspiel noch etwas gut zu machen. Das ist kein gewöhnliches Spiel für uns", sagte Marko Marin nach dem Triumph gegen den HSV.

Stimmen zum Spiel:

Hans Meyer (Trainer Borussia Mönchengladbach): In den ersten 20 Minuten haben die Hamburger so gespielt, wie es ihr Tabellenplatz aussagt: sehr souverän. Wir haben auch zunächst so gespielt, wie es unser Tabellenplatz aussagt. Aber nach dem 1:0 hat man gesehen, wie wichtig ein Erfolgserlebnis auf dem Platz ist, danach konnten wir zulegen. Nach dem 3:1 für uns ist der HSV nicht mehr richtig auf die Beine gekommen. Das 4:1 ist vielleicht etwas zu hoch, aber es tut uns trotzdem sehr gut. Es ist eine tolle Sache, dass wir den HSV geschlagen haben, und auch die anderen Ergebnisse haben heute richtig gepasst. Die anderen Teams sind wieder in unserer Nähe.

Martin Jol (Trainer Hamburger SV): Wir haben gut angefangen, aber die ersten beiden Chancen verschenkt. Ich wusste, wenn wir so spielen wie bei der Niederlage gegen Wolfsburg, dann werden wir es sehr schwer haben gegen solch motivierte Borussen. So ist es dann auch gekommen.

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