1:1 bei Gladbach: BVB verpasst perfekte Generalprobe

Mönchengladbach (dpa) - Mit seinem ersten Bundesliga-Tor hat der junge Amin Younes Borussia Dortmund beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach die Generalprobe für den Pokal-Hit bei den Bayern verdorben.

Noch fünf Minuten vor dem Ende gönnte sich Jürgen Klopp einen lockeren Plausch mit Thorsten Schriever, dem vierten Offiziellen. Fußball-Lehrer Klopp grinste, war offensichtlich zum Scherzen aufgelegt. Doch nach dem Unentschieden bei Mönchengladbach war es um die gute Laune des ansonsten meist überschwänglichen BVB-Meistertrainers nicht zum Besten bestellt.

Auf den bevorstehenden Pokal-Viertelfinalknüller bei Bayern München mochte er am liebsten noch gar nicht angesprochen werden. „Im Moment ist mir das noch scheißegal. So etwas möchte ich aus einer guten Stimmung heraus kommentieren“, meinte Klopp zum Gastspiel bei den Bundesliga-Dominatoren. Er schwieg zu dem, was er für Mittwoch im Hinterkopf hat und anders machen lassen will als vor den 54 010 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park.

Das Remis war keine gelungene Generalprobe, zumal die extreme Liga-Überlegenheit der Bayern möglicherweise auch aufs BVB-Gemüt schlägt und allzu großen Respekt einflößen könnte. 17 Punkte liegen zwischen den Roten aus München und den Schwarz-Gelben aus dem Revier. Doch Klopp geht vor der Neuauflage des letztjährigen Pokal-Finales von ganz neuen Voraussetzungen in der Allianz-Arena aus: „Das wird ein völlig anderes Spiel.“

Muss es aus BVB-Sicht auch. Denn am Niederrhein ließ die spielerische Leistung der ersatzgeschwächten Dortmunder doch zu wünschen übrig. Da war nichts von Hurra-Fußball zu sehen wie noch beim 3:0 vor Wochenfrist gegen Frankfurt. Doch Klopp und Manager Michael Zorc widersprachen anderen Meinungen. „60 Minuten haben wir es richtig ordentlich gemacht“, meinte Klopp. Und Zorc: „Bis zur 60. Minuten haben wir das Spiel komplett beherrscht.“

Bei den Bayern werden 60 Minuten nicht reichen. Das ist den BVB-Profis bewusst. Immerhin ließ Mario Götze Klopp und seine Mitspieler mit einem verwandelten Foulelfmeter (31. Minute) auf eine perfekte Cup-Einstimmung hoffen. Doch der erst 19 Jahre alte Amin Younes (67.) sorgte am Sonntag beim Startelf-Debüt mit seinem ersten Treffer bei den Profis für den verdienten Ausgleich: „Besser geht's nicht“, kommentierte Younes seinen Auftritt.

Beim BVB ging es ohne die gesperrten Stürmer Robert Lewandowski und Julian Schieber und ohne den verletzten Jakub Blaszczykowski eigentlich gar nicht so schlecht. In der 56. Minute musste Keeper Roman Weidenfeller bei einer Aktion der Gastgeber erstmals eingreifen. „Vom Spielverlauf her hätten es drei Punkte sein müssen“, sagte Zorc zu dieser Phase der Partie, die lange ziemlich ereignislos und von Taktik geprägt verlief.

Am Ende hatten beide Teams noch die Chance zum 2:1 - zunächst Peniel Mlapa für die Mönchengladbacher Borussia, dann Kapitän Sebastian Kehl für die aus Dortmund. „Es gibt schlimmere Dinge, als 1:1 in Gladbach zu spielen“, ließ Klopp angesichts der Mlapa-Möglichkeit und trotz seines Stimmungstiefs wissen. Aber: „Zufriedenheit hat sich bei mir durch das Unentschieden nicht breitgemacht.“

Auch der ehemalige Gladbacher Marco Reus rätselte ein wenig, warum es nicht so lief beim Meister: „Wir haben uns heute nicht gut bewegt. Warum das so war, kann ich mir auch nicht erklären. Wir müssen das schnell analysieren.“ In der Tat: Viel Zeit bleibt nicht bis Mittwoch und Sebastian Kehls Hoffnung auf die sich dann bietende Chance, „die Bayern zu ärgern. Natürlich müssen wir anders auftreten als heute, aber ich bin sehr guter Dinge, dass wir das schaffen“ - im Pokal erwartet auch Kehl einen anderen BVB als am Niederrhein.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 39,2 - 60,8

Torschüsse: 6 - 15

gew. Zweikämpfe in %: 47,1 - 52,9

Fouls: 16 - 9

Ecken: 3 - 7

Quelle: optasports.com

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