Al-Hussein setzt Familientradition fort

Berlin (dpa) - Er ist gerade einmal 39 Jahre alt, genießt im Gegensatz zum umstrittenen Amtsinhaber Joseph Blatter einen guten Ruf und setzt eine Tradition innerhalb der königlichen Familie fort.

Al-Hussein setzt Familientradition fort
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Der jordanische Prinz Ali bin Al-Hussein hat in den vergangenen Jahren eine steile sportpolitische Karriere zurückgelegt und kandidiert nun für die Präsidentschaftswahl des Fußball-Weltverbandes am 29. Mai.

Bereits seit 1999, damals noch als 23-Jähriger, steht der in Amman geborene Sohn des verstorbenen Königs Hussein dem jordanischen Fußball-Verband vor. 2011 rückte er zum Vizepräsidenten der Asiatischen Fußball-Konföderation AFC auf, als er überraschend gegen den Koreaner Chung Mong-Joon gewann. Seit Juni 2011 ist er auch FIFA-Vize. Eine ähnliche Karriere schlug auch seine Schwester Prinzessin Haya ein, die bis zum vergangenen Jahr Präsidentin der Reiterlichen Vereinigung (FEI) war. Sein Halbbruder Prinz Faisal ist zudem IOC-Mitglied.

Al-Hussein gilt als sehr gebildet, in England und den USA ging er zur Schule. Außerdem besuchte er die Militärakademie in Sandhurst/England. Er zählt zur 43. Generation der direkten Nachkommen des Propheten Mohammed. Verheiratet ist der Kulturliebhaber mit der früheren CNN-Journalistin Rym Brahimi, deren algerischer Vater Lakhdar als UN-Gesandter im Syrien-Konflikt tätig war. Aus der Ehe sind eine Tochter und ein Sohn hervorgegangen.

Al-Hussein will den Fußball-Weltverband erneuern und Korruption bekämpfen. So hatte er sich als einer der ersten Funktionäre für die Veröffentlichung des Berichts von Chefermittler Michael Garcia zu möglichen Korruptionsfällen bei den Vergaben der WM 2018 nach Russland und WM 2022 nach Katar stark gemacht. Zu seinen Unterstützern zählt UEFA-Chef Michel Platini. Al-Hussein war auch maßgeblich an der Aufhebung des Schleierverbots von islamischen Fußballerinnen beteiligt. Ohnehin gilt der Funktionär als Unterstützer des Frauen- und Jugendfußballs.

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