Ailton im „Dschungelcamp“: Sogar pünktlich

Oldenburg (dpa) - Der frühere Fußball-Liebling auf dem Weg zur Lachnummer: Ailton will für RTL in den australischen Busch. Der deutsche Meister von 2004 ist nicht der erste Ex-Sportler im „Dschungelcamp“.

Früher war auf Ailton noch Verlass. Pünktlich zum Trainingsstart lieferte der Brasilianer die schönsten Schlagzeilen und die besten Ausreden, warum er nicht rechtzeitig kommen konnte. In diesem Jahr ist alles anders. Rechtzeitig kam er aus Brasilien zu einem Altherren-Turnier in Oldenburg und zur geplanten Weiterreise ins Dschungelcamp“ in Australien.

„Ailton ist - mache Tor!“ Mit 28 Treffern schoss der brasilianische Fußballer den SV Werder Bremen 2004 zur Meisterschaft und lieferte nebenbei die unfreiwillig komischen Zitate, die inzwischen Kult-Charakter haben: „Ailton auswechseln - immer Fehler.“ Nun berichtete der 38-Jährige in Oldenburg über seine TV-Ambitionen: „Mein Berater hat gesagt, das wäre ein Spaß für Ailton.“

Das Double mit dem Bundesliga-Titel und dem Pokal für Werder Bremen war der sportliche Höhepunkt für den „Kugelblitz“, wie der nun 38 Jahre alte Kicker liebevoll genannt wurde. Der Tiefpunkt droht nun mit der Reise in den australischen Busch, wo RTL dem Fernsehpublikum ehemalige Prominente im Kampf mit Spinnen, Kakerlaken und anderen Widrigkeiten vorführt.

„Bei seiner körperlichen Entwicklung mache ich mir zumindest keine Sorgen, dass er irgendwas nicht essen könnte im Dschungel“, witzelte Micky Beisenherz, der für die RTL-Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach als Autor arbeitet. Beisenherz bezeichnet sich selbst als „Ailton-Fan“ und ulkte weiter: „Die Sendung muss wahrscheinlich untertitelt oder zusätzlich auf portugiesisch ausgestrahlt werden.“

Für Schalke erzielte Ailton noch ein paar Tore, anschließend ging es über Besiktas Istanbul und den Hamburger SV abwärts. Der sportliche Niedergang endete nach Zwischenstationen beim SC Rheindorf Altach in Österreich und Chongqing Lifan in China im vergangenen Jahr beim Bremer Vorort-Verein FC Oberneuland.

Nun also das „Dschungelcamp“, auch wenn Ailton sagte: „Es ist aber noch nicht 100 Prozent.“ Er müsse noch Verhandlungen führen, erklärte er Dienstagabend in Oldenburg. Das ist fast wie früher, kurz vor einem der vielen Vereinswechsel - davon allein sechs in Deutschland.

Frühere Sportstars sind bei der RTL-Unterhaltungssendung im australischen Busch gern gesehene Gäste. Mit dem Hochspringer Carlo Tränhardt, den Fußballern Jimmy Hartwig und Eike Immel, dem Eiskunstläufer Norbert Schramm und dem Schwimmer Thomas Rupprath gab es immer Quoten-Sportler bei „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“

Nun also Ailton. „Leider darf ich keinen Ball oder Fußballschuhe mitnehmen“, sagte der Brasilianer nach drei Toren beim Altheren-Kick in der Weser-Ems-Halle: „Das macht die Sache schwer für mich.“

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