Vehs Wünsche: Neue Spieler und ein Sieg in München

München (dpa) - Legt man nur die Zweitliga-Tabelle als Maßstab an, dann könnte Armin Veh freudestrahlend durch Frankfurt marschieren. Erstmals in dieser Saison führt die Eintracht das Fußball-Unterhaus an, jüngst überzeugte der Bundesliga-Absteiger durch furiose sieben Siege aus acht Partien.

Doch ausgerechnet in diesem Moment steuert Coach Veh auf einen Konflikt mit seinen Bossen zu - und fordert für den Winter Verstärkungen. „Wäre ich in der Verantwortung, dann würde ich jetzt investieren und noch zwei, drei Spieler verpflichten“, bemerkte er zum Ärger der Cluboberen, die den mit 19 Millionen Euro veranschlagten Profietat zurückfahren wollen.

„Es ist einfach, sportlichen Erfolg mit unendlichen Mitteln zu erreichen. Das Ziel ist, den Erfolg mit weniger Mitteln zu bewerkstelligen“, stellte Aufsichtsratschef Wilhelm Bender im „Kicker“ klar. Fraglich ist allerdings, ob sich die Eintracht angesichts der engen Konstellation an der Tabellenspitze wirklich zu Spielerverkäufen durchringen wird. Vor dem 16. Spieltag und ihrem Auftritt beim TSV 1860 München am Samstag führen die Hessen nur dank der besseren Tordifferenz. Verfolger sind Fortuna Düsseldorf (auch 35 Punkte), Greuther Fürth (33) und der FC St. Pauli (32).

Einen Zähler hinter den Kiezkickern lauert schon der überraschend konstante Underdog SC Paderborn, der mit einem Sieg beim FSV Frankfurt am Freitag vorübergehend wieder auf den Relegationsplatz springen kann. Die Ostwestfalen, vor der Saison noch als ganz heißer Abstiegskandidat gehandelt, haben sich oben festgebissen. „Dass wir nach 14 Spieltagen auf diesem Niveau spielen und punkten, ist fantastisch. Unwahrscheinlich ist, dass es jetzt noch bis zum 34. Spieltag so bleibt“, sagte Trainer Roger Schmidt.

Während Paderborn, Eintracht Frankfurt und auch St. Pauli (am Sonntag gegen Dynamo Dresden) vor lösbaren Aufgaben stehen, duellieren sich Düsseldorf und Fürth im Topspiel am Montag. „Wir glauben an unsere Chance im Pool von fünf Teams, die in der Tabelle vorn liegen. Negative Gedanken rauben Kraft“, äußerte SpVgg-Trainer Mike Büskens. Gut für Fürth: Düsseldorfs Torjäger Sascha Rösler (neun Treffer) fehlt gelbgesperrt. „Jeder von uns muss ein bisschen mehr Verantwortung übernehmen“, forderte Mittelfeldakteur Oliver Fink.

Im neunten Auswärtsspiel der Saison startet das Schlusslicht FC Ingolstadt seinen nächsten Versuch, erstmals etwas Zählbares aus einer fremden Stadt mitzunehmen: Am Sonntag bei Energie Cottbus. In der Auswärtstabelle stehen die Oberbayern mit null Punkten klar an letzter Stelle. „Es wäre gelogen, wenn wir behaupten würden, dass wir vor Selbstvertrauen strotzen“, urteilte Defensivmann Malte Metzelder.

Der Tabellen-17. Alemannia Aachen reist zum ebenfalls vom Abstieg bedrohten Karlsruher SC, der Drittletzte Hansa Rostock trifft auf Union Berlin. Nicht nur das Sportliche bereitet den Mannen von der Ostsee derzeit Sorgen. Am Mittwoch kündigte Rostocks Hauptsponsor („Veolia Umweltservice“) an, wegen wiederholter Fan-Krawalle zum Saisonende auszusteigen. „Die regelmäßigen Ausschreitungen schädigen nicht nur die Reputation des Vereins, sondern auch die der Sponsoren“, verdeutlichte Geschäftsführer Christian Knaape.

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