Tabellenführer : Union mit Potenzial und Vorsicht: Machen statt reden
Berlin (dpa) - Die Euphorie beim 1. FC Union Berlin ist zurück. Nach einer Saison zum Vergessen und dem Komplett-Umbruch im Sommer feierten die Fans der Köpenicker ihr Team zuletzt schon wieder mit „Spitzenreiter“-Rufen.
Die unausweichliche Frage nach den möglichen Aufstiegsambitionen beantwortet der neue sportlich starke Mann beim Zweitligisten aber mit Malocherattitüde statt Träumereien. „Wir versuchen zu machen, statt zu reden“, betont Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball. „Dann kann man innerhalb der Saison Ziele entwickeln.“
Mit dem langjährigen Nachwuchsleiter des FC Schalke 04 und dem ehemaligen Schweizer Meistertrainer Urs Fischer hat Union den Neuanfang eingeleitet. Und nach dem vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze durch das 4:1 gegen den FC St. Pauli ist zumindest der erste Schritt gelungen. „Natürlich bin ich erleichtert, gerade wenn man neu in eine Liga kommt“, gestand Fischer diese Woche vor dem Spiel beim SV Sandhausen am Sonntag (13.30 Uhr). „Wir haben dafür einiges gemacht. Wir behalten aber den Boden unter den Füßen.“
Der ambitionierte Verein mit der aktuell längsten Zweitliga-Zugehörigkeit in Serie aller Clubs ist durch die eigene Vergangenheit gewarnt. Nach zwei Siegen zum Start folgte vor einem Jahr eine turbulente Saison mit der Trennung von Trainer Jens Keller, langer Abstiegsgefahr und am Ende Platz acht. Mittelfristig soll der Weg aber weiterhin in die Bundesliga führen. Im kommenden Sommer beginnt der Ausbau des Stadions An der Alten Försterei von bislang gut 22 000 auf 37 000 Plätze, der dabei aber trotzdem die besondere Atmosphäre der von Stehrängen dominierten Arena erhalten soll.