Nach Pokal-Highlights: Dreikampf um Herbstmeisterschaft

München (dpa) - Im DFB-Pokal darf der 1. FC Kaiserslautern als einziger Fußball-Zweitligist überwintern, jetzt peilen die Pfälzer als Zugabe auch noch die Herbstmeisterschaft an.

1996 und 2009 sicherte der Spitzenplatz nach der Hinrunde dem FCK auch zum Saisonende Rang eins im Unterhaus und jeweils den umjubelten Aufstieg. In der Freude über den wirtschaftlich und sportlich so wichtigen Einzug ins Cup-Viertelfinale durch das 3:0 bei Union Berlin verwies Trainer Kosta Runjaic schnell wieder auf den Liga-Alltag. „Unser Ziel bleibt die direkte Rückkehr in die Bundesliga“, sagte der Erfolgscoach vor der Partie gegen Fortuna Düsseldorf.

Die besten Karten im Aufstiegsrennen hat vorerst aber weiter der 1. FC Köln. Sein Finale um die Hinrundenmeisterschaft darf der Spitzenreiter am Samstag gegen den FSV Frankfurt vor den eigenen Fans bestreiten. Rang Eins nach 17 Partien wäre ein verheißungsvolles Omen für den dreimaligen deutschen Meister: Von 18 Herbstmeistern stiegen immerhin 14 seit 1994/95 direkt auf.

Nach der unglücklichen 1:2-Pokalniederlage beim Hamburger SV rechnen die Rheinländer auch gegen den Tabellen-13. aus Frankfurt mit Schwerstarbeit. „In der 2. Liga wird es schwieriger“, mahnte Stürmer Patrick Helmes in Erwartung „tief stehender Gegner“. HSV-Coach Bert van Marwijk setzt auf den FC. „So wie Köln spielt, gehören sie in die erste Liga“, sagte der Niederländer nach dem direkten Aufeinandertreffen im Pokal.

Im Topspiel zum Abschluss der Hinrunde am Montagabend möchte Lautern in erster Linie eine neue Serie starten; die alte von neun Spielen ohne Niederlage in Serie riss zuletzt in Dresden. Damit wurden Erinnerungen an die Vorsaison wach, als eine Winterdepression den Aufstieg 2013 kostete. „Wir haben jetzt eine ganz andere Konstanz in unseren Leistungen“, meinte FCK-Boss Stefan Kuntz. Verteidiger Chris Löwe sind bisherige Erfolge und Serien egal: „Unabhängig vom Pokalspiel müssen wir die nächsten beiden Heimspiele gewinnen.“

Die kriselnden Düsseldorfer hoffen indes auf einen Schub durch Interimscoach Oliver Reck. Unmittelbar nach der vierten Niederlage in den letzten fünf Spielen gab es beim Bundesliga-Absteiger die siebte Trainerentlassung der Saison - Mike Büskens musste gehen.

Reck revidierte als erste Amtshandlung die Suspendierung von Stefan Reisinger, der von Büskens aussortiert worden war. „Es kommt doch nur darauf an, dass wir möglichst schnell aus dem Abstiegskampf herauskommen“, verkündete der begnadigte Stürmer. Nun will Reisinger mit Toren „ein bisserl helfen“.

„Visier justieren, Vollgas geben“: Bei der zweitplatzierten SpVgg Greuther Fürth klingt die Ansage von Trainer Frank Kramer forscher. Die 2012 mit Büskens aufgestiegenen Franken (ein Punkt hinter Köln) haben ebenfalls noch Ambitionen auf die Topplatzierung zum Hinrundenabschluss. Es wäre eine Premiere. Florian Trinks versprach, die letzten drei Spiele bis zur Winterpause „mit Feuer“ anzugehen. Beim SV Sandhausen wartet am Sonntag eine schwere Prüfung: Unter der Woche legten die Sandhäuser trotz einer 2:4-Niederlage einen mutigen Pokalauftritt bei Eintracht Frankfurt hin.

Stark kämpfend präsentierte sich im Pokal auch der FC Ingolstadt. Nur mit Ach und Krach konnten sich die favorisierten Wolfsburger gegen die Elf von Ralph Hasenhüttl mit 2:1 behaupten. Beim Kellerduell in der Lausitz geht es erneut um sehr viel: Auch Schlusslicht Energie Cottbus möchte die ungebremste Talfahrt von fünf Niederlagen hintereinander stoppen. „Wir haben noch 18 Endspiele“, sagte Coach Stephan Schmidt.

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