Gewalt im Stadion: In der Zweiten Liga wird es diesmal besonders kritisch

Die Polizei sieht ein hohes Gewaltpotenzial. Kölner, Dresdner und Düsseldorfer Fans im Fokus.

Düsseldorf. Von den Vereinen her attraktiv, durch die Fans problematisch: Die heute startende Zweite Fußball-Bundesliga wird ein deutlich höheres Gefährdungspotenzial haben als noch in den vergangenen Spielzeiten. Davon geht Arnold Plickert, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), aus. Er rechnet dadurch mit steigenden Belastungen für die Hundertschaften in der 2. Liga, die für die Sicherheit im Umfeld der Stadien zuständig sind.

„Düsseldorf ist abgestiegen und trifft nun auf Köln, Bielefeld und Karlsruhe sind wieder da, dazu kommt der Problemfall Dresden“, nennt Plickert Vereine mit teilweise schwieriger Anhängerschaft. Das Gewaltpotenzial sei aber nicht auf die Profiklassen beschränkt: „Viele Traditionsvereine in unteren Klassen haben nach wie vor Fans, die über die Stränge schlagen.“ Dazu zählt er neben Essen und Aachen auch Krefeld und Wuppertal.

Der Fankultur-Experte Gunter A. Pilz kann diese Kritik nicht nachvollziehen: „Es gibt einen engen Austausch zwischen Spielplanern und Polizei. Dabei werden Reisewege der Fans, Belastungen der Teams und andere Faktoren berücksichtigt“, sagt Pilz. Wenn Liga und Polizei gewissenhaft vorgingen, werde es nicht mehr Gewalt geben.

Plickert kritisiert auch die eigenen Reihen: So erschwere es die Planung, dass der Jahresbericht des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW, in dem Einsätze, Strafverfahren und Gewaltpotenziale der Vorsaison erfasst werden, erst zum September vorliege. Er fordert: „Der Bericht muss zum Saisonbeginn kommen.“

Lesen Sie in der Freitagsausgabe der Westdeutschen Zeitung ein Interview mit GdP-Chef Arnold Plickert, in dem er erklärt, wie sich gewalttätige Fangruppen zusammensetzen. Außerdem finden Sie eine Analyse, die die Vereine mit dem größten Risiko nennt.

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