Gedränge im Unterhaus: Hertha und Aue schwächeln

München (dpa) - Kollektives Schwächeln an der Spitze, Hoffnung bei den Verfolgern: Nach den gemeinsamen Ausrutschern von Erzgebirge Aue, Hertha BSC und des MSV Duisburg herrscht im Kampf um die Herbstmeisterschaft der 2. Fußball-Bundesliga plötzlich ein Gedränge wie auf dem Weihnachtsmarkt.

Gleich sieben Teams haben an den letzten beiden Hinrunden-Spieltagen beste Chancen auf den Platz ganz oben. Ganz unten wird die Lage für Schlusslicht Arminia Bielefeld unterdessen immer ernster.

Nach zuletzt zwei Niederlagen hoffte Hertha-Coach Markus Babbel in seiner Heimatstadt auf Besserung, doch den Gefallen tat ihm 1860 München nicht. Benjamin Lauth sorgte mit einem feinen Schuss (8. Minute) für das Tor des Tages, am Ende stand ein verdientes 1:0 der „Löwen“. Zu allem Überfluss sah Herthas Torhüter Marco Sejna die Rote Karte. „Wir kreieren einfach zu wenig Chancen. Und die Chancen, die wir haben, nutzen wir nicht“, klagte Babbel, dessen Team am kommenden Spieltag Spitzenreiter Aue empfängt.

Doch eine Woche nach der 0:6-Klatsche bei Energie Cottbus präsentierte sich auch Aue gegen den FC Ingolstadt angeschlagen. Ohne den nötigen Schwung agierte das Überraschungsteam und musste am Ende froh sein, beim 1:1 (0:0) immerhin einen Punkt gerettet zu haben. Oliver Schröder (86. Minute) traf für die Hausherren, kurz zuvor hatte Malte Metzelder (83.) die Gäste in Front gebracht. „Hertha BSC ist der Favorit und bleibt der Favorit“, blickte Aues Trainer Rico Schmitt bereits auf das Gipfeltreffen in der Hauptstadt.

Genüsslich verfolgten der FC Augsburg und die SpVgg Greuther Fürth die Patzer der Konkurrenz. Augsburg meldete sich mit dem 4:0 im Verfolger-Duell gegen Cottbus zurück im Aufstiegsrennen. Eiskalt nutzte Nando Rafael (15./23.) früh zwei Foulelfmeter, Cottbus musste zudem nach der Roten Karte für Alexander Bittroff (22.) in Unterzahl agieren. „Die Rote Karte war ein absoluter Witz“, schimpfte Energie- Keeper Thorsten Kirschbaum. Den Schwaben war's egal: Tobias Werner (58.) und erneut Rafael (83.) legten nach. „Wir müssen genau auf diesem Weg weitermachen“, forderte Dreifach-Torschütze Rafael.

Auch Fürth mischt nach dem 4:1 bei Schlusslicht Bielefeld wieder mit im Aufstiegsrennen. „Wir sind sehr froh über diesen Sieg gegen einen Gegner, der uns wahnsinnig viel abverlangt hat“, sagte Trainer Mike Büskens. Für die Franken trafen Edgar Prib (10.), Leonhard Haas (52./79.) und Sercan Sararer (88.), für die Hausherren war Baldassare di Gregorio (63.) erfolgreich. Arminen-Coach Ewald Lienen war bedient: „Es ist völlig unverdient, so ein Spiel 1:4 zu verlieren.“

Wie Hertha und Aue patzte auch Duisburg. Nach sechs Siegen und einem Remis mussten die „Zebras“, die vor einer Woche noch Hertha die erste Heimniederlage zugefügt hatten, beim 1:3 gegen den FSV Frankfurt ihrerseits die erste Heimpleite hinnehmen. „Es gibt Tage, da bleibt man lieber im Bett“, klagte MSV-Coach Milan Sasic. „Wir hatten Chancen ohne Ende, treffen dann aber nicht.“

Aufatmen bei Fortuna Düsseldorf: Dank Sascha Rösler besiegten die Rheinländer den Karlsruher SC mit 1:0 (1:0) und rückten ins Mittelfeld auf. Für die Gäste bleibt die Lage dagegen weiter bedrohlich. Alemannia Aachen feierte mit dem 2:1 bei Rot-Weiß Oberhausen den zweiten Auswärtssieg. Der VfL Osnabrück und der SC Paderborn trennten sich 2:2.

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