Fürth hechelt Düsseldorf mit Wut im Buch hinterher

München (dpa) - Die fränkischen Wunden sind geleckt, jetzt will sich Greuther Fürth für den schmerzhaften Verlust der Tabellenführung nach sieben Spieltagen an der Zweitliga-Spitze rehabilitieren.

Und zwar auf dem Hamburger Kiez beim FC St. Pauli, der als Vierter des Fußball-Unterhauses selbst Aufstiegsambitionen hegt. „Einen Punkt müssen wir da auf jeden Fall holen“, mahnte Fürths Trainer Mike Büskens vor dem Topduell der 14. Runde am Samstag.

Das 1:3 daheim gegen Eintracht Braunschweig bedeutete für die SpVgg die erste Pleite seit dem 15. Juli. Danach war „alles rosarot und super - und jetzt soll alles schlecht sein?“, meinte Büskens angesichts der heftigen Kritik von außen. Verteidiger Bernd Nehrig zeigt sich vor den letzten vier Hinrundenmatches trotz des unerwarteten Rückschlags angriffslustig: „Wir haben noch so viele Spieltage vor uns. Wir werden auf St. Pauli Vollgas geben.“

Die Gastgeber sind im Gegensatz zu den Fürthern die Rolle des Verfolgers seit Wochen gewöhnt. „Es ist sicher eine ungewöhnliche Situation, dass gleich vier Teams so viele Punkte haben. Alle, die über uns stehen, sind sehr konstant“, urteilte Manager Helmut Schulte im „Kicker“. Hinter dem neuen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf (31 Zähler, am Freitag gegen Dynamo Dresden), Absteiger Eintracht Frankfurt (29, am Montag bei Erzgebirge Aue) liegen Fürth (29) und St. Pauli (28) in Lauerstellung. Positiv für die Paulianer, dass ihre zuletzt verletzten Stammkräfte Marius Ebbers und Fabian Boll mit großer Wahrscheinlichkeit wieder mitwirken können.

In Düsseldorf spielte die Tabellenführung in dieser Woche nur eine untergeordnete Rolle. Der tragische Unfalltod der Schwester von Ersatzstürmer Adriano Grimaldi stand im Vordergrund - und damit auch das Mitgefühl und die Trauer. Grimaldi könne selbst bestimmen, wann er wieder am Mannschaftstraining teilnehmen wolle, sagte Trainer Norbert Meier. In der „Westdeutschen Zeitung“ verlangte er aber einen engagierten und selbstbewussten Auftritt von seiner Überraschungself bei Dynamo: „Wir dürfen jetzt nicht die Angst entwickeln, dass wir irgendwann mal wieder ein Spiel verlieren müssen.“ Diese Saison ist die Fortuna wie auch Eintracht Frankfurt ungeschlagen.

Im Keller suchen der MSV Duisburg und der Karlsruher SC nach den Trennungen von ihren alten immer noch nach neuen Trainern. Beim Vorletzten KSC ist bisher kein heißer Kandidat als Nachfolger des geschassten Rainer Scharinger in Sicht, deshalb wird U-23-Coach Markus Kauczinski am Freitag im Duell mit dem Tabellennachbarn FC Ingolstadt auf der Bank sitzen. Fest steht: „Wir brauchen einen neuen Impuls“, wie KSC-Präsident Ingo Wellenreuther betonte.

In Duisburg sicherte sich in Oliver Reck ein alter Bundesligastar den Job als Interimstrainer. Schon zweimal hatte der Torwartcoach in derselben Funktion in seiner Zeit bei Schalke 04 ausgeholfen. „Meine Aufgabe ist es, die Fesseln bei den Spielern zu lösen und mehr Feuer zu entwickeln“, meinte Reck vor der zweiten Kellerpartie des Spieltages am Sonntag bei Schlusslicht Alemannia Aachen.

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