Düsseldorf in der Relegation - Aachen steigt ab

München (dpa) - Jubel bei Fortuna Düsseldorf über die Chance auf den Bundesliga-Aufstieg, Tränen bei Alemannia Aachen über den Abstieg in die 3. Liga. Auch St. Pauli konnte nicht zufrieden sein: Nur fünf Tore fehlten auf Düsseldorf.

Unten will der KSC in der Relegation die Klasse halten.

Fortuna Düsseldorf träumt weiter von der Fußball-Bundesliga, dagegen gab es für Alemannia Aachen das befürchtete böse Ende. Während in Düsseldorf die Fans nach dem 2:2 (2:2) gegen den MSV Duisburg den Rasen stürmten und ihren Stars zum Einzug in die Relegation gegen Hertha BSC gratulierten, kullerten bei den Aachenern die Tränen. Trotz des 2:1 (2:1) beim TSV 1860 München steigt der Traditionsclub zusammen mit Hansa Rostock in die 3. Liga ab. Der Karlsruher SC verteidigte nach dem 1:0 (1:0) über Aufsteiger Eintracht Frankfurt den drittletzten Tabellenrang. In der Relegation geht es nun gegen den Drittligisten SSV Jahn Regensburg.

Als Sahnehäubchen sicherte sich Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth am letzten Spieltag auch noch die Zweitliga-Meisterschaft durch ein 2:2 in Rostock. Den KSC auf Distanz hielten Erzgebirge Aue (2:1 gegen VfL Bochum) und Energie Cottbus (2:1 gegen Union Berlin). Dem FC St. Pauli reichte das 5:0 (2:0) gegen den SC Paderborn im Fernduell gegen Düsseldorf nicht - fünf Tore fehlten am Ende.

Spannend war es in Düsseldorf, „eine Nervenschlacht bis zum Schluss“, wie Manager Wolf Werner betonte. Maurice Exslager (8. Minute) brachte die Fortunen in Führung, Oliver Fink (18.) und Assani Lukimya (21.) wendeten das Blatt. Trotz Platzverweises für Exslager (23.) wegen Schiedsrichterbeleidigung glückte dem MSV der Ausgleich. Jürgen Gjasula (27.) war mit einem abgefälschten Freistoß erfolgreich. Trotz langer Überzahl blieb es vor 51 000 Zuschauern bis zum Ende eng. „Gegen Hertha müssen wir eine ganz andere Leistung abrufen“, sagte Werner.

Das Remis in Düsseldorf war aber zu wenig für den Kiez-Club, obwohl die Hausaufgaben gemacht wurden. Im Verfolgerduell ließen Lasse Sobiech (30.), Max Kruse (36.), Florian Bruns (60.), Moritz Volz (65.) und Deniz Naki (90.+1) die Hanseaten dennoch jubeln. „Es ist toll, was die Mannschaft nochmal gezeigt hat“, betonte Pauli-Coach André Schubert.

Aufstieg, Zweitliga-Meisterschaft - jetzt muss Greuther Fürth nur noch gespannt auf Mike Büskens warten. Der Trainer will bis Mitte Mai bekanntgeben, ob er das Team auch in der Bundesliga führen wird. Christopher Nöthe (35.) und Sercan Sararer (68.) waren die Torschützen auf dem Weg zum Zweitliga-Cup, Stephan Gusche (59.) und Marek Mintal (90.) verabschiedeten Hansa würdig.

Dagegen verlor Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt beim KSC, der im mit 26 780 Zuschauern ausverkauften Wildparkstadion schon früh den Druck auf die Abstiegskonkurrenz erhöhte. Nach neun Minuten feierte Ilias Charalambous (9. Minute) das 1:0. Aber das von Coach Markus Kauczinski ausgegebene Ziel wurde erreicht. „Es hat niemand mehr was auf uns gewettet, jetzt haben wir es geschafft“, sagte Kauczinski nach dem einen oder anderen „Herzinfarktmoment“.

Für Karlsruhe bleibt der Relegationsrang, dagegen mühte sich Aachen vergeblich. Zwar reichte es dank Albert Streit (10.) und eines Treffers von Alper Uludag (21.) zum Sieg bei 1860, aber für den Klassenverbleib spielte die Konkurrenz eben nicht mit. Stefan Aigner traf in seinem letzten „Löwen“-Spiel zum zwischenzeitlichen 1:1. Aachens Routinier Albert Streit war „sehr, sehr traurig“, sein Kollege David Odonkor bezeichnete den zweiten Abstieg nach 1990 als „sehr bitter“. „Ein schwarzer Tag für Alemannia Aachen“, betonte der scheidende Geschäftsführer Erik Meijer. Liga drei geht Aachen vermutlich mit Ralf Aussem an.

Gezittert wurde in Cottbus nach dem Führungstor in Karlsruhe - und dann ging es auch im Stadion der Freundschaft hoch her. Erst wurde ein Energie-Treffer von Uwe Hünemeier wegen Abseitsstellung nicht gegeben, dann scheiterte der Berliner Markus Karl bei der Wiederholung eines Strafstoßes. Nach Toren von Daniel Adlung (59.) und Dimitar Rangelow (73.) wurde bei einem Gegentreffer von Chinedu Ede (61.) aber der Klassenverbleib verbucht.

Auch Aue musste bangen. Zwar gingen die Sachsen früh durch René Klingbeil (6. Minute) mit 1:0 gegen den VfL in Führung, doch nach einem Eigentor von Pierre le Beau (57.) ging das Zittern noch einmal los. Erst Joker Skerdilaid Curri (66.) erlöste Aue.

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