Bewährungsstrafe für Aue-Profi Kocer

Berlin (dpa) - Fußball-Profi Guido Kocer kann seine Karriere fortsetzen. Im Prozess wegen sieben Überfällen auf Geschäfte, Cafés und Spielhallen wurde der Spieler des Zweitligisten FC Erzgebirge Aue zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt.

Der Mitangeklagte Süleyman Koc, mit dem er einst beim Fußball-Drittligisten SV Babelsberg zusammen spielte, muss dagegen für drei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Das entschied das Berliner Landgericht. „Sie haben leichtfertig ihre Karriere aufs Spiel gesetzt“, sagte Richter Uwe Nötzel. Strafmildernd wurde berücksichtigt, dass Kocer zum einen nicht vorbestraft ist und zum anderen 4000 Euro Schmerzensgeld an die beiden Angestellten der überfallenen Spielhalle gezahlt hatte. Der 23 Jahre alte ehemalige Profi des FC Hansa Rostock hatte sich am 8. April 2010 an einem Überfall in Berlin beteiligt.

Koc hatte dagegen mehrfach als Fahrer und einmal als Auskundschafter fungiert. Zwischen Februar und April hatten die maskierten und bewaffneten Männer rund 20 000 Euro erbeutet. Koc wurde wegen besonders schweren Raubes und Körperverletzung verurteilt und erhielt fast die Höchststrafe, die bei drei Jahren und zehn Monaten liegt. Kocs Anwälte Dirk Lammer und Alexander Pabst plädierten auf Haftverschonung für ihren Mandanten.

Er sei nicht vorbestraft und solle die Perspektive erhalten, wieder Fußball spielen zu können. Dem Wunsch folgte der Richter nicht - die Fortsetzung seiner Karriere ist für Koc wohl ausgeschlossen. Der frühere türkische U21-Nationalspieler Kocer hatte bereits vor dem Prozess gestanden und die Tat als „riesige Dummheit“ bezeichnet.

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