Aufstiegscheck im Unterhaus

München (dpa) - Nach einem Drittel der Saison kommt es zum ersten großen Aufstiegs-Check im Fußball-Unterhaus. Am 11. Spieltag treffen die „Top 4“ der 2. Bundesliga direkt aufeinander:

Aufstiegscheck im Unterhaus
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Der Spitzenreiter FC Ingolstadt empfängt Aufsteiger 1. FC Heidenheim (4.). Und auf dem Betzenberg duellieren sich die ehemaligen deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern (3.) und Fortuna Düsseldorf (2.). Als Zugabe kommt es zum Verfolgerduell zwischen dem ambitionierten Liga-Neuling RB Leipzig (5.) und dem langjährigen Bundesligisten VfL Bochum (8.).

Beim Zuschauerzuspruch im eigenen Stadion hat sich der Höhenflug des FC Ingolstadt noch nicht so richtig bemerkbar gemacht. Die Euphorie im Team und bei Erfolgstrainer Ralph Hasenhüttl ist dagegen schon spitzenmäßig. Und Hasenhüttl sieht auch keinen Grund, das Wort Aufstieg auf den Index zu setzen - im Gegenteil: „Es wäre ein Riesengeschenk, wenn es klappen würde“, sagte der Österreicher.

Nach fünf Jahren Abstiegskampf hat er aus den „Schanzern“ ein Topteam geformt. „Wir wollen unseren Lauf so lange wie möglich fortsetzen“, kündigte Kapitän Marvin Matip an. Düsseldorf, Nürnberg, Leipzig und Kaiserslautern betrachtet er als „die richtigen Gradmesser“ bis zur Winterpause. „Aber auch Heidenheim wird schon sehr schwer zu bespielen sein“, warnte Matip vor dem Heimspiel am Sonntag. Auswärts ist der noch sieglose Aufsteiger um Führungsfigur Marc Schnatterer (6 Tore) seine Klasse bislang jedoch schuldig geblieben.

Schon am Samstag steigt das andere Top-Spiel. Und auf dem Betzenberg dürfte Bundesliga-Atmosphäre herrschen. Fünf Spiele, fünf Siege, 9:3 Tore - die Lauterer stellen wieder eine Macht im Fritz-Walter-Stadion dar. „Ich sehe uns nicht nur im Soll, sondern darüber“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz. Gegner Düsseldorf ist jedoch mit drei Siegen, zwei Remis und 11:3 Toren das auswärtsstärkste Team der Liga und nach sieben Spielen ohne Niederlage bereits bis auf Platz zwei vorgestürmt. Auch die Festung Betzenberg soll nun erobert werden. „Es wird Zeit, dass die Lauterer mal fallen. Wir wollen jetzt auch da oben bleiben“, erklärte Mittelfeldspieler Michael Liendl selbstbewusst vor dem Spitzenspiel an seinem 29. Geburtstag.

Die Statistik lehrt, das ein Spitzenplatz nach einem Drittel der Saison durchaus bedeutsam ist für den Saisonausgang. Von den 18 Clubs, die in den vergangenen sechs Spielzeiten nach dem 10. Spieltag die ersten drei Plätze belegten, zählten 13 auch am Saisonende zu den „Top 3“. Und immerhin elf stiegen in die Bundesliga auf.

Dieses Ziel verfolgt auch der finanzkräftige Aufsteiger aus Leipzig. Aus den letzten drei sieglosen Partien holten die Sachsen zwar nur zwei Zähler, aber vor dem Heimspiel am Freitag gegen Bochum wollte Trainer Alexander Zorniger diese Negativentwicklung nicht dramatisieren: „Meine Jungs haben ein feines Gespür dafür, was in gewissen Situationen zu tun ist und wie wir die kleine sogenannte 'Ergebniskrise' bereinigen können“, sagte Zorniger und ergänzte in einer Zwischenbilanz: „Der Gesamtverlauf ist durchweg positiv.“

Noch weit entfernt von den Spitzenplätzen, aber auf dem Vormarsch befindet sich der 1. FC Nürnberg. Und der Bundesliga-Absteiger könnte zum Ende des Spieltags am Montagabend, wenn er in Darmstadt antreten muss, auch vom Ausgang der Topspiele profitieren - wenn er weiter punktet. „Wir wissen jetzt, wie Zweite Liga geht“, erklärte U 19- Europameister Niklas Stark nach der deutlichen Leistungssteigerung mit sieben Zählern aus den letzten drei Begegnungen.

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