Aufsteiger mischen 2. Liga auf - Ingolstadt gefordert

München (dpa) - Beim Überraschungs-Spitzenreiter FC Ingolstadt gäbe es nach Jahren des Mittelmaßes jede Menge Grund zum Prahlen. Nach mehreren bestandenen Abstiegskämpfen dürfen die Oberbayern nach ihrem gelungenen Saisonstart die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga genießen.

Aufsteiger mischen 2. Liga auf - Ingolstadt gefordert
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Trainer Ralph Hasenhüttl stapelt vor dem sechsten Spieltag allerdings (noch) tief: „Wir haben uns ein realistisches Saisonziel gesetzt“, sagte er. Das hieß keineswegs Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. „Wir waren letzte Saison Zehnter und wollen es jetzt besser machen.“

Beweisen muss Ingolstadt sich am Samstag im bayerischen Derby beim TSV 1860 München. Die „Löwen“ haben beim FC St. Pauli ihren ersten Saisonsieg eingefahren, stehen aber trotzdem nur auf Platz elf. „Die nächsten drei Spiele sind wichtig, dann weißt du, wo es hingeht“, sagte Coach Ricardo Moniz. Nach einem schwierigen Start sehen sich die Münchner im Aufwind. „Bei den 'Löwen' ist der Trainer neu, und es sind viele Spieler dazu gekommen. Vielleicht brauchen sie etwas länger“, rätselte Hasenhüttl.

Punktgleich mit Tabellenführer Ingolstadt rangiert der SV Darmstadt 98 auf Rang drei. Der Aufsteiger will die beachtliche Position behaupten und müsste dazu gegen den erstaunlich schwächelnden Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig gewinnen. Während in Darmstadt sportlich alles rosig läuft, ist die Stimmung bei den Niedersachsen schlecht. Mit vier Punkten steht die Eintracht derzeit nur auf Platz 13. „Ich bin brutal von meiner Mannschaft und deren sportlicher Entwicklung überzeugt“, entgegnete Trainer Torsten Lieberknecht allen Zweiflern.

Auch RB Leipzig, der zweite blendend gestartete Aufsteiger, muss auswärts im Spiel gegen Union Berlin gegen einen der etablierten, aber strauchelnden Clubs ran. Die „Eisernen“ sind noch sieglos. Beide Vereine können in der Partie voraussichtlich nicht auf ihre besten Formationen zurückgreifen. Bei Berlin fehlt Neuzugang Martin Kobylanski nach einem Innenbandteilabriss. Bei den Sachsen wird Mittelfeldspieler Joshua Kimmich nach einer Dehnung des Seitenbandes im Knie wahrscheinlich ebenfalls nicht spielen können.

Als erster Aufstiegskandidat galt zu Saisonbeginn der 1. FC Nürnberg. Doch der „Club“ hat die hohen Erwartungen noch nicht erfüllt. Fünf Punkte trennen sie schon von den Aufstiegsplätzen. Trainer Valerien Ismael muss mit den Franken in der anstehenden „Englischen Woche“, in der neun Punkte möglich sind, die Kurve kriegen. Das Spiel am Sonntag beim Karlsruher SC bezeichnete der geforderte FCN-Coach als „richtungsweisend“. Doch nach der jüngsten Heimpleite gegen Fortuna Düsseldorf flattern in Nürnberg die Nerven.

Der fränkische Rivale Greuther Fürth ist unterdessen heiß auf den 1. FC Kaiserslautern. Die Niederlage in Sandhausen will das Team vergessen machen. „Das wird ein Highlight“, sagte Trainer Frank Kramer vor dem Heimspiel, zu dem eine große Kulisse erwartet wird. Allerdings müssen die Franken am Samstag auf ihren Offensivspieler Florian Trinks verzichten. Der 22-Jährige hat sich im Training einen Sehneneinriss unterhalb des Knies zugezogen und falle vier bis sechs Wochen aus, berichtete Kramer am Donnerstag.

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