Fußball/WM-Qualifikation: „Tor gegen Deutschland wäre wie ein Lottogewinn“

Berti Vogts hat mit Aserbaidschan bescheidene Ziele für das morgige Spiel: Nicht zu hoch verlieren.

Baku. Die sprudelnden Ölquellen bescheren Aserbaidschan einen rasanten Aufschwung, abseits des "Schwarzen Goldes" geht es für Berti Vogts auf dem Fußballplatz weniger ertragreich voran. "Hier gilt es, eine Mission zu erfüllen, bei der die Nationalmannschaft in vier, fünf Jahren in etwa europäische Ansprüche erfüllen kann", betonte der deutsche Europameister-Coach von 1996 vor dem Duell am Mittwoch in Baku.

Nach den Stationen in Schottland und Nigeria will Vogts nun die Auswahl der ehemaligen Sowjetrepublik, die in der Fifa-Weltrangliste auf Rang 137 zwischen Äthiopien und Neukaledonien geführt wird, in Schwung bringen.

Das Verteidigen hat der einstige "Terrier" den Kickern der Kaukasus-Republik bei nur fünf Gegentoren in fünf Spielen schon beigebracht, aber auf das erste Tor muss der Fußball-Zwerg in der für ihn aussichtslosen WM-Qualifikation für Südafrika 2010 warten. "Der erste Treffer jetzt ausgerechnet gegen einen Top-Gegner wie Deutschland würde der Mannschaft noch mehr Power geben. Doch ein Tor gegen Deutschland, das ist wie ein erstrangiger Lottogewinn", betonte Vogts, der bei der erwarteten Abwehrschlacht auf Torhüter Kamran Agajew verzichten muss.

Seit über einem Jahr arbeitet der 62-Jährige in dem Land, das etwas größer ist als Österreich und rund acht Millionen Einwohner hat. "Wenn wir in Baku knapp und beim Rückspiel nicht zu hoch verlieren, sind wir sehr zufrieden", erklärte der 96-malige Nationalspieler, der gemeinsam mit Torwarttrainer Uli Stein, Assistent Olaf Janßen und der medizinischen Abteilung die deutsche Delegation bildet.

"Seit Berti Vogts Nationaltrainer ist, haben wir einen Riesenschritt nach vorne gemacht", sagte Verbandspräsident Rovnag Abdullajew. Die Anerkennung dürfte Vogts, der in seiner DFB-Zeit trotz seiner Erfolge nie wirklich von Fußball-Deutschland geliebt wurde, gut tun.

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