Fußball/WM-Qualifikation: Mentaltrainer Löw

Des Bundestrainers Credo vor dem Spiel gegen Aserbaidschan lautet: „Die Einstellung muss stimmen.“

Baku. Als Joachim Löw Montagvormittag in Frankfurt den Airbus des Lufthansa-Sonderflugs LH 5010 nach Baku bestieg, machte er einen konzentrierten, aber lockeren Eindruck. Schließlich waren bis auf den verletzten Lukas Podolski alle Mann an Bord. Auch Torjäger Miroslav Klose. Dessen Einsatz beim WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch (18 Uhr/ARD) gegen Aserbaidschan hatte wegen einer Knochenhautentzündung des Bayern-Stürmers tags zuvor noch in den Sternen gestanden.

Wolkenverhangener Himmel und fast schon kühle 20 Grad Celsius empfingen nach fast genau vier Stunden den Spitzenreiter der WM-Qualifikationsgruppe 4 in der kleinen Republik am südlichen Rand des Kaukasus. Die befürchtete Hitzeschlacht dürfte dem dreimaligen Welt- und Europameister wohl erspart bleiben. Das Wetter sei "verträglich", wie Löw vor der Weiterfahrt ins Mannschaftshotels befand. "Ich habe allen klar gemacht, dass die mentale Einstellung stimmen muss."

Dass auch das Klima in der Mannschaft stimmt, legte Löw seinen Spielern schon am Abend vor dem Abflug eindringlich ans Herz. "Ich habe allen klar gemacht, dass die mentale Einstellung stimmen muss", wiederholte der Bundestrainer vor den mitgereisten Medienvertretern in 11 000 Metern Höhe noch einmal. "Wenn nicht, kann das verhängnisvoll werden", warnte Löw vor der "Begegnung mit Pokalspiel-Charakter". Das vermeintliche Gruppenfinale am 10. Oktober beim derzeit einen Punkt schwächeren Verfolger Russland sei "noch kein Thema".

Das war auch der von Ex-Bundestrainer Berti Vogts betreute 137. der Fifa-Weltrangliste am Montag angeblich schon nicht mehr. "Wir haben am Sonntagabend über Aserbaidschan gesprochen, ab sofort beschäftigen wir uns nur noch mit uns selbst", sagte Löw. Auch einem möglichen Prestigeduell mit seinem Vorvorvorgänger erteilte der Nationalcoach eine kategorische Absage: "Das spielt emotional überhaupt keine Rolle."

Dass ausgerechnet Lukas Podolski wegen einer Muskelverletzung den Trip ans Kaspischen Meer absagen musste, macht den Bundestrainer "überhaupt nicht nervös". Schließlich hat sich Miroslav Klose zurückgemeldet. Und nachdem der Münchner am Abend das leichte Training im Tofik-Bachramow-Stadion uneingeschränkt mitmachen konnte, entspannte sich die Miene von Joachim Löw aufs Neue.

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