Fußball: Veh zieht entnervt Schlussstrich beim HSV

Trainer geht zum Saisonende. Der Bundesligist steht vor totalem Umbruch.

Hamburg. Armin Veh hat die Nase voll von den Reibereien beim HSV. „Ich stehe dem Verein ab Sommer nicht mehr zur Verfügung“, sagte der Trainer. Damit vergrößert der 50-jährige Veh die HSV-Personalmisere: Vorstandschef Bernd Hoffmann und Vize Katja Kraus befinden sich auf Abruf, nachdem sich der Aufsichtsrat jüngst nicht zu einer Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Vertragsverlängerung des Vorstandschef und dessen Vertrauter über dem 31. Dezember 2011 hinaus entscheiden konnte.

Der aktuelle Sportchef Bastian Reinhardt ist ohne Entscheidungsgewalt, der künftige Sportdirektor Frank Arnesen ist erst im Juli da.

Der HSV steht vor dem totalen Umbruch. „Hier herrscht eine Unruhe, die ich so noch nie erlebt habe“, sagte der Trainer. „So kann man nicht arbeiten. Es ist eine gefährliche Situation für den HSV.“

„Der Verein ist im Grunde nicht zu trainieren“, meinte Veh, dessen Team derzeit Rang sieben einnimmt und zum angestrebten Europa-League-Startplatz fünf Punkte Rückstand hat. Kritiker hatten ihm zuvor schon Amtsmüdigkeit vorgeworfen und mit dem Abgang am Saisonende gerechnet.

Veh räumte ein, dass seine Entscheidung bereits seit längerer Zeit feststand, aber „den Ausschlag gab der Sonntag“, meinte er mit Blick auf den angekündigten Abschied von Bernd Hoffmann.

Zwar besitzt Veh einen Vertrag bis 2012, doch Verein wie auch Trainer hatten das Recht, das Arbeitsverhältnis schon nach einem Jahr zu beenden. Ursprünglich wollte er ein Gespräch mit dem künftigen Sportchef Arnesen abwarten, der bis 30. Juni für den FC Chelsea arbeitet, doch „aufgrund der Ereignisse sehe ich keinen Bedarf mehr“.

Den HSV bezeichnete der gebürtige Augsburger als „geilen Klub“, in dem aber keine Einigkeit herrsche. Vor Veh hatte sich bereits der Aufsichtsrat über die miese Stimmung in und um den Traditionsclub herum beklagt.

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