16,8 Millionen Euro Verlust hat der Verein in der vergangenen Spielzeit gemacht bei einem Umstaz von 119 Millionen Euro (Vorjahr 139,2). Die Verbindlichkeiten im Verein sanken geringfügig auf 135,2 Millionen Euro, dafür stiegen sie im Konzern mit 13 Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2009 auf 248,6 Millionen Euro.

Dennoch sieht Tönnies den Klub auf einem guten Weg. Der Grund dafür liegt zum einen im Erreichen der Champions League. Dadurch werden 20 Millionen Euro in die Kassen gespült. Zum anderen hat der Klub, nach zähen und laut Tönnies auch "lautstarken Verhandlungen" die so genannte Schechter-Anleihe umgeschuldet.

US-Banker Stephen Schechter hatte dem Klub im Jahr 2002 im Rahmen der Arenafinanzierung 85 Millionen Euro vermittelt. "Die Anleihe hatte uns zu einem Zeitpunkt das Leben gerettet, als sich die Banken aus dem Fußballgeschäft zurückgezogen haben. Die Anleihe hat sich überlebt, wir haben heute ein anderes Zinsniveau", erläuterte Tönnies. Der Restbetrag wurde mithilfe einer nicht genannten Großbank in Höhe von rund 65 Millionen an die von Schechter vermittelten Investoren zurückgezahlt.

Durch die finanzielle Neustrukturierung und die geringere Zinsbelastung sollen laut Angaben von Finanzvorstand Peter Peters rund zwei Millionen Euro jährlich eingespart werden. Auch die Anhänger werden zur Kasse gebeten. Der Klub wird die Eintrittspreise für die kommende Saison erhöhen. Mit dieser unpopulären Maßnahme wollen die Verantwortlichen zusätzlich 2,5 Millionen Euro im Jahr einnehmen.

Zudem soll ab Sommer eine Fan-Anleihe auf den Markt gebracht werden, durch die mindestens weitere zehn Millionen Euro in die Kassen gelangen sollen. Mit "fünf bis sechs Prozent" soll die Anleihe verzinst werden, sagt Peters. Wie genau der Klub die zusätzlichen Einnahmen verwenden will, soll erst in den kommenden Tagen mit Vorstandsmitglied Felix Magath erörtert werden.