Fußball: Schaefer weckt in Köln selten erlebte Heimstärke

Der 4:2-Sieg gegen Mainz ist der vierte Heimerfolg in Serie. Podolski und Novakovic treffen.

Köln. Nur die eingespielten Karnevalslieder nach dem vierten Kölner Treffer durch Milivoje Novakovic (60.) behagten ihm nicht. Keiner versteht die kölsche Mentalität besser als der Ur-Kölner Frank Schaefer. Der aber fühlt sich bei aller Sympathie für das närrische Treiben „in der Hauptsache als Trainer“. Und deshalb plädierte Schaefer für Sachlichkeit nach dem 4:2 (2:1)-Sieg gegen Mainz, von der die Kölner Fans naturgemäß keinen Gebrauch machten.

Sachlichkeit, mit der Schaefer aus dem FC ein Team gemacht hat, das an jenes der Hinrunde nicht mehr erinnert. „Wir haben uns weiterentwickelt, man sieht die Handschrift des Trainers“, sagte Lukas Podolski, der bei seiner Auswechslung stehende Ovationen empfing.

Tatsächlich darf man Schaefer am Wochenende des 63. Geburtstag des FC attestieren, aus einem seltsam zaudernden Haufen von Verwaltungsfußballern eine emotionale Gemeinschaft errichtet zu haben, die ein erkennbares Konzept verfolgt.

Der FSV Mainz bekam das zu spüren, weil Köln — angeführt von Martin Lanig in defensiver und Podolski in offensiver Reihe — aggressiv und laufintensiv wie selten zu Werke ging. Zwei Standards durch Podolski (3.) und einen Kopfball von Novakovic (43.) führten zu zwei Kölner Toren vor der Pause, Sami Allagui hatte für Mainz zwischenzeitlich ausgeglichen (31.).

„Standards gehören zum Spiel, wir üben das häufig“, erwähnte Schaefer, weil der Mainzer Trainer Thomas Tuchel wehklagte, das Spiel bestimmt zu haben, durch Standards aber aus der Bahn geraten zu sein.

Köln ließ nach der Pause schlicht nicht nach und erzwang weitere Tore: Podolski auf Vorarbeit des fleißigen Polen Slawomir Peszko (55.) und eben Novakovic erhöhten, der eingewechselte Kroate Petar Sliskovic traf zum 2:4 aus Mainzer Sicht (89.). „Endlich kann man sich die Tabelle mal anschauen, ohne gleich wieder depressiv zu werden“, sagte FC-Verteidiger Christian Eichner.

Sein Team hat seit dem 0:4 gegen Borussia Mönchengladbach im eigenen Stadion nicht mehr verloren, das 4:2 gegen Mainz war der vierte Heimsieg in Serie. In 13 Spielen seiner Erstliga Amtszeit verzeichnete Schaefer 20 Punkte. Eine Bilanz, die Köln Hoffnung machen darf.

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