Fußball: Kampf ums letzte Bundesliga-Ticket

Teil eins der Relegation: Energie Cottbus empfängt Nürnberg.

Cottbus. Sie waren schon abgeschrieben und haben doch noch eine Chance. Energie Cottbus war bereits tot gesagt, ehe das 3:0 gegen Leverkusen am letzten Spieltag doch noch zu Platz 16 langte. Auch der 1. FC Nürnberg war in der Hinrunde noch meilenweit entfernt vom Aufstieg. Und doch kam der Club nach einer starken Rückrunde auf Rang drei der Zweiten Liga ein. Am Donerstagabend duellieren sich die beiden Teams um den letzten freien Platz in der Bundesliga. Im Hinspiel der Relegation, der ersten seit 18 Jahren.

Es geht um Arbeitsplätze, die sportliche Zukunft und viele Millionen Euro. "Die nervliche Belastung ist extrem", sagt Energie-Kapitän Timo Rost und schickt eine Kampfansage an seinen Heimatklub hinterher: "Wir werden die schon wegbrezeln."

Auch in den Ausscheidungsspielen wollen die Lausitzer ihre in der Liga oftmals belächelten Tugenden einbringen: kratzen, beißen, kämpfen. Passenderweise haben sie im Vorfeld ein Trainingslager am Scharmützelsee abgehalten. "Es ist unheimlich wichtig, kein Gegentor zu bekommen", sagt Energie-Trainer Bojan Prasnikar mit Blick auf eine mögliche Hypothek im entscheidenden Spiel am Sonntag in Nürnberg.

Der Club dagegen setzt auf seine spielerische Klasse - und auf Torschützenkönig Marek Mintal (16 Treffer). Club-Trainer Michael Oenning sagt: "Wir werden uns nicht mit Mann und Maus hinten reinstellen. Am Ende wird sich Qualität durchsetzen." Bis auf die verletzten Abwehrspieler Andreas Wolf, der als Kapitän aber mitgereist ist, und Dominic Maroh kann Oenning aus dem Vollen schöpfen.

Energie muss nach wie vor auf seinen besten Angreifer Dimitar Rangelow wegen einer Bänderdehnung verzichten. Dafür dürfte der zuletzt in Ungnade gefallene Ivica Iliev von Beginn an spielen.

Die Statistik spricht für den Bundesligisten. In den bisherigen zehn Duellen setzte sich nur dreimal der Zweitligist durch. Zudem haben die Lausitzer gute Erinnerungen an Ausscheidungsspiele. 1997 stieg der Club unter dem damaligen Trainer Eduard Geyer nach zwei Spielen gegen Hannover 96 in die Zweite Liga auf.

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