Fußball: Frei erlöst ganz Dortmund

Drei Monate nach dem letzten Heimsieg gelingt der Borussia ein 1:0 gegen Bremen – dank eines Elfmetertores.

Dortmund. Ein großes deutsches Fußball-Magazin veröffentlichte in der vergangenen Woche eine Karikatur, auf der Jürgen Klopp vor einem Bier- und einem Weinglas saß. "Na, Kloppo - wieder unentschieden?", fragte ein Fan des BVB neben ihm in Anspielung auf die 13 Remis aus 24 Bundesligaspielen.

Am Samstag hatte sich der Trainer von Borussia Dortmund schnell entscheiden können. Beim Abpfiff reckte er spontan beide Fäuste in die Höhe, denn seine Mannschaft hatte sich entschieden, den Vorsprung als König der Punkteteilung nicht weiter auszubauen.

"Alles andere als ein Sieg wäre heute unverdient gewesen", sagte Klopp nach dem 1:0 (0:0) über Werder Bremen, das Alexander Frei mit einem verwandelten Foulelfmeter (64.) sicherstellte. Nelson Valdéz war vor 75.500 Zuschauern im Westfalenstadion von Sebastian Boenisch zu Boden gedrückt worden.

Ein Lächeln der Erleichterung huschte Jürgen Klopp bei diesen Worten über das Gesicht, denn schließlich war der Sieg der erste seit dem 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach am 12. Dezember. "Es fühlt sich so toll an, endlich mal wieder drei Punkte geholt zu haben."

Lange sah es in einer über weite Strecken erschreckend schwachen Begegnung allerdings nicht danach aus, weshalb sich Klopp in der Pause genötigt sah, noch einmal an seine Mannschaft zu appellieren. "Ich habe in der Halbzeit gesagt, dass wir zum Gewinnen hier sind, und dass wir dafür noch eine Schippe drauflegen müssen", so der 41-Jährige.

In den zweiten 45 Minuten hatte Borussia Dortmund dann das Glück, dass bei Werder die Kräfte schwanden und der knappe Vorsprung deshalb trotz weiterhin vorhandener Defizite relativ ungefährdet über die Zeit gebracht werden konnte. "Hauptsache, wir haben die Negativ-Serie gebrochen. Endlich sind wir für unseren Aufwand belohnt worden", sagte Siegtorschütze Alexander Frei.

Nichts Neues hingegen an der Weser. Am Ende einer fröhlichen Europapokal-Woche schlug die Alltags-Keule Bundesliga mal wieder erbarmungslos zu. Das Team von Trainer Thomas Schaaf ist in dieser Spielzeit besonders auf des Gegners Platz harmlos wie eine Blindschleiche.

Mit nur sieben von bisher 36 möglichen Punkten sind die Bremer nach Hannover 96 (zwei) und dem Karlsruher SC (vier) das drittschlechteste Auswärtsteam der Liga. "Heute hat uns ganz klar die geistige Frische gefehlt, weshalb uns viele Fehler unterlaufen sind", sagte Thomas Schaaf.

Werder hat beim Tanz auf drei Hochzeiten innerhalb der vergangenen 53Tage insgesamt 14Spiele absolviert. "Dazu kommen die Reisen", sagte Verteidiger Per Mertesacker um Verständnis bemüht. Nach der Fahrt nach Dortmund ist die Bundesliga-Saison für Werder endgültig weder Bier noch Wein.

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