Fußball-Bundesliga: Schalke und die leidigen Schulden

Einnahmen aus dem Europapokal fehlen. Bleibt Rafinha?

Gelsenkirchen. Dass es um die Finanzen des FC Schalke 04 derzeit nicht gerade gut bestellt ist, daraus hat Felix Magath bereits bei seinem Amtsantritt kein Geheimnis gemacht.

Kein Wunder, schließlich hatte der Klub im Sommer bereits die Erhöhung seiner Verbindlichkeiten um beachtliche 30 Prozent auf 136 Millionen Euro bekannt gegeben. Durch das Verpassen des internationalen Geschäfts bleiben hohe Zusatzeinnahmen aus.

Der nach dem FC Bayern mit rund 55 Millionen Euro wohl teuerste Kader der Bundesliga muss aber weiter finanziert werden. "Dass wir nicht soviel Geld haben, ist nichts Neues. Außerdem hat der Verein noch das Stadion oder die Marketingrechte, die längst auch nicht mehr jeder Club besitzt", sagte Trainer und Manager Felix Magath.

Vermögenswerte also, die als Gegenwert zu den Verbindlichkeiten stehen. Doch als liquide Mittel können diese Werte kurzfristig nicht herhalten. Schalke muss jährlich rund 20 Millionen Euro Zins und Tilgung für den Stadionbau und die so genannte Schechter-Anleihe zahlen, mit der frühere Bankverbindlichkeiten abgelöst wurden.

Als Gegengewicht dazu haben die Westfalen zwar einen Vertrag mit einem russischen Energiekonzern, der bis 2012 jährlich 11,5 Millionen Euro garantiert.

Doch die Russen überweisen das Geld mittlerweile nicht mehr nach Gelsenkirchen, sondern zur englischen Bank Barclay’s. Im Gegenzug dazu hatte der Club eine große Einmalzahlung - von 30 Millionen Euro ist die Rede - erhalten. Dieser Betrag soll bereits aufgebraucht sein.

Zusätzliches Geld erhalten die Schalker nur durch einen neueren Vertrag mit einem Sportartikelhersteller, der bis 2018 zwischen drei und 4,5 Millionen Euro jährlich überweist.

"Ich empfinde die Situation nicht als besorgniserregend. Und wer einen Vergleich mit der damaligen Situation von Borussia Dortmund zieht, dem kann ich nur sagen, dass der Vergleich hinkt", sagt Magath, schließt aber Neuverpflichtungen aus Kostengründen bis zu der am Montag auslaufenden Transferperiode aus.

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