Fußball-Bundesliga/Eintracht Frankfurt: Skibbe - Die Jungs glauben an sich

Frankfurt ist mit seinem neuen Trainer noch ungeschlagen.

Düsseldorf. Er war Asistent von Bundestrainer Rudi Völler, später holte ihn sein Ziehvater als Trainer zu Bayer Leverkusen. Nach einem achtmonatigen Engagemnt bei Galatasaray Istanbul ist Michael Skibbe zurück in der Bundesliga.

WZ: Herr Skibbe, Eintracht Fankfurt ist ungeschlagen und liegt auf Platz sechs. Ist das Team so gut, wie es der Tabellenstand aussagt?

Michael Skibbe: Dass uns noch kein Gegner bezwingen konnte, spricht für den Glauben meiner Spieler an ihre eigenen Stärken. Natürlich müssen wir uns im Laufe der Saison noch steigern, aber wir sind auf einem sehr guten Weg.

WZ: Sie wollen offensiver spielen lassen als ihr Vorgänger Friedhelm Funkel. Wie nahe kommt Ihren Vorstellungen das, was die Mannschaft bislang auf dem Platz gezeigt hat?

Skibbe: Gegen den HSV haben wir nicht gut gespielt. Im Heimspiel davor gegen Dortmund hat die Mannschaft das, was ich mir vorstelle, dagegen viel besser umgesetzt. Man kann natürlich nicht gegen jeden Gegner munter drauf los stürmen. Hamburg hat einen international topbesetzten Kader und andere Ambitionen, wie wir sie haben. Dennoch ist es ihm nicht gelungen, uns zu schlagen, auch wenn unser Spiel nicht optimal gewesen ist.

WZ: Zu Beginn der Saison haben Sie Caio immer für die Startelf nominiert. Warum ist der Brasilianer derzeit aber nur Reservist?

Skibbe: Weil wir in Freiburg und gegen Hamburg etwas kompakter in der Defensive stehen mussten. Caio ist noch ein sehr junger Spieler, der das schnelle Umschalten von Offensive auf Defensive noch nicht perfekt beherrscht. Wir müssen ihm Zeit dazu geben, sich weiterzuentwickeln. Aber er wird das lernen und er ist in der Offensive immer eine gefährliche Variante für uns.

WZ: Haben Sie durch das intensive Werben um Lincoln den Spieler Caio, der auf der gleichen Position wie sein Landsmann zu Hause ist, nicht geschwächt?

Skibbe: Nein, Caio hätte auch mit Lincoln zusammen spielen können, wäre dann etwas weiter nach rechts gerückt. Auch gegen den HSV hat er ja auf der rechten Position gespielt nach seiner Einwechslung. Aber das Thema hat sich ja leider erledigt.

WZ: Sie haben in der Bundesliga mit Dortmund und Leverkusen zwei Mannschaften trainiert, die sich immer nach oben orientiert haben. In Frankfurt sieht das anders aus. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre schon ein großer Erfolg. Wo liegt der Reiz bei dieser Aufgabe?

Skibbe: Der Reiz liegt darin, die Eintracht Punkt für Punkt wieder zurückzuführen in die Tabellenregionen, in die sie vom Namen her eigentlich gehört. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber das Potenzial bei der Eintracht ist wirklich riesengroß. Die Eintracht muss sich, was ihr Umfeld und ihre Möglichkeiten angeht, nicht vor anderen Bundesligaclubs verstecken. Der Rückstand auf Topteams wie Dortmund, Leverkusen, Bremen oder Schalke ist zwar sehr groß, aber es ist reizvoll, diesen Abstand in den kommenden Jahren zu verringern.

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