Fußball/1. Bundesliga: Der Mann, der Calmund hinter sich gelassen hat

Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser feiert 60. Geburtstag. „Ein großer Diplomat war ich nie.“

Düsseldorf. Als Wolfgang Holzhäuser 1998 vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu Bayer Leverkusen wechselte, hatte er ein Schwergewicht vor sich. Bayer 04 Leverkusen war im Fußball Reiner Calmund. Und umgekehrt. Gegen den XXL-Manager war kein Kraut gewachsen. Holzhäuser hat diese Zeit nicht vergessen, aber den Schatten von Calmund lange hinter sich gelassen. "Ich habe heute ein vernünftiges Verhältnis zu Reiner Calmund. Freunde sind wir aber nicht." Holzhäuser sagt das sehr bestimmt. Am morgigen 13. Januar feiert Wolfgang Holzhäuser seinen 60. Geburtstag.

Calmund gab das Geld vorwiegend aus, Holzhäuser hatte die nicht einfache Aufgabe, die Finanzen der Fußballabteilung von Bayer zu sanieren. Und kann heute sagen, dass er es geschafft hat. Außerdem hat er die über 70 Millionen Euro teure neue BayArena gebaut. "Alles mit eigenen Mitteln, ohne jede öffentliche Beteiligung", sagt der Bayer-Geschäftsführer nicht ohne Stolz. Holzhäuser habe sich damit sein eigenes Denkmal gesetzt, erzählen sie sich in Leverkusen.

23 lange Jahre arbeitete der Betriebswirt für den DFB, seine große Idee unter Wilfried Straub in Frankfurt war die Deutsche Fußball Liga (DFL). Holzhäuser hat immer die Meinung vertreten, dass die Liga einen eigenen Verband braucht, weil der Profifußball nach eigenen Gesetzen funktioniert.

Die DFL ist eine Erfolgsgeschichte, "ein paar Spuren habe ich da schon hinterlassen". Mehr erwartet Wolfgang Holzhäuser nicht, aber auch nicht weniger. Von 2004 bis 2007 amtierte er als Vizepräsident, von Januar bis August 2007 als kommissarischer Präsident, nachdem der Hamburger Werner Hackmann gestorben war. Heute ist Reinhard Rauball der Boss. "Ich bin einfach nicht der Typ dafür, ich bin zu wenig Diplomat." Holzhäuser sagt gerne seine Meinung, und schont dabei niemand.

Holzhäuser und Rudi Völler haben in Leverkusen eine junge Mannschaft aufgebaut, die ungeschlagen die Bundesligatabelle anführt. "Wir müssen ins internationale Geschäft, sonst gibt es Probleme", sagt Holzhäuser. Irgendwie glaubt er aber daran, dass es diese Probleme in dieser Saison nicht geben wird.

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