Fortuna siegt in Augsburg : Funkel: „Nur ein kleines Polster“
Augsburg. Der Trainer warnt vor Euphorie. Doch der Sieg in Augsburg beweist, dass die Vertragposse um Funkel das Fortuna-Team nicht aus der Bahn geworfen hat.
Spieler und Trainer von Fortuna Düsseldorf waren glücklich, aber von riesiger Euphorie war in Augsburg nach dem mit 2:1 gewonnenen Rückrundenauftakt wenig zu spüren. Als hätte jeder erwartet, dass mit dem späten Siegtor der Matchplan von Friedhelm Funkel genau aufgegangen war. Dabei gab es weitere Gründe zum Feiern für den Fußball-Bundesligisten: Seit dem Zeitraum im März und April 1991 unter Trainer Pepi Hickersberger hat die Fortuna zum ersten Mal wieder vier Spiele in Folge gewonnen. Der aktuelle Trainer, Friedhelm Funkel, gestaltete sein 100. Pflichtspiel für die Fortuna siegreich, weil er bis zum Schluss an den Sieg glaubte und offensiv einwechselte. Marvin Ducksch, teuerster Einkauf der Vereinsgeschichte, erzielte sein erstes Ligator. Und das Wichtigste überhaupt, Fortuna Düsseldorf hat mit 21 Punkten zehn Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und sieben auf den Relegationsplatz, weil die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt patzte.
Ein sicheres Indiz, dass die Fortuna den Klassenerhalt schaffen wird, ist dies allerdings noch nicht. Auch vor sechs Jahren hatte der damalige Aufsteiger bis zum 18. Spieltag 21 Zähler gesammelt. Gereicht hat es damals nicht. Doch die Geschichte wiederholt sich nicht. Damals gewann der FC Augsburg in Düsseldorf mit 3:2, und dem FCA gelang es, nach einer Aufholjagd am letzten Spieltag den Abstieg zu vermeiden und die Konsolidierung einzuleiten. Jetzt sieht es anders aus: Die Fortuna hat sechs Punkte zwischen sich und die Fuggerstädter gelegt. „Das ist nur ein kleines Polster für die nächsten schweren Spiele“, sagt Friedhelm Funkel zu den Aufgaben der Düsseldorfer gegen Leipzig am nächsten Sonntag und in Hoffenheim, eine Woche später.
Fortuna hat mit dem vierten Sieg im vierten Spiel in Folge die Bundesliga überrascht. Ein überragendes Spiel hat das Funkel-Team in Augsburg jedoch nicht gezeigt. Der Gegner hatte starke 20 Minuten mit mehreren Chancen und einem Pfostenschuss durch ihren Besten Daniel Baier. Als die Gäste sich ein wenig gefangen hatten und die unnötigen Fehler der Anfangsphase weniger wurden, merkte man den Augsburgern eine gewisse Verunsicherung an. Fortuna entdeckte plötzlich das Spiel nach vorne und ging kurz vor der Pause dennoch glücklich in Führung, als der gut spielende Marvin Ducksch per Kopf auf Flanke des diesmal ansonsten enttäuschenden Dodi Lukebakio Augsburgs neuen Torhüter Gregor Kobel überwand.