Fohlemelf verliert gegen Wolfsburg : Gladbachs verlorene Leichtigkeit
Mönchengladbach. Die Fohlenelf kann zum dritten Mal in Folge nicht gewinnen. Das Punkte-Polster für einen Platz in der Champions League schmilzt.
„Tor für die Borussia.“ Mit diesen in sonorer Art ausgesprochenen vier Worten ist Rolf Göttel berühmt geworden. Von 1962 bis 1992 war Göttel der Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach. Bei mehr als 750 Spielen saß er in seiner kleinen Kabine unter dem Tribünendach des Bökelbergstadions am Mikrofon. Göttel ist ein Stück Vereinsgeschichte. Bis heute werden seine für alle Gladbach-Fans wohl wichtigsten Worte nach einem Treffer der „Fohlenelf“ im Borussia-Park als Ton-Aufnahme und gleich in dreifacher Wiederholung eingespielt.
Am vergangenen Donnerstag ist Rolf Göttel 75 Jahre alt geworden, vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag würdigte ihn sein aktueller Nachfolger Torsten Knippertz. Doch ausgerechnet an diesem Tag blieb der Lautsprecher stumm. Nach zwölf Heimsiegen am Stück musste die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking trotz zahlreicher Chancen die zweite Niederlage in Folge hinnehmen. „Wenn wir ein Tor machen, dann wird das sicherlich ein anderes Spiel“, sagte Hecking.
Das hätte es vor zwei Wochen auch gegen Hertha BSC Berlin werden können, am Ende hieß es jedoch ebenso 0:3 wie nun gegen Wolfsburg. Wer von den 48 041 Zuschauern bei beiden Spielen im Stadion war, der muss sich wie in einer Zeitschleife gefühlt haben – nur dass der Gegner dieses Mal in grünen statt in blauen Trikots antrat. Erneut agierte Gladbach überlegen und kam zu etlichen Chancen, wieder führte der erste Angriff des Gastes zum 0:1. Ginter (8.) und Neuhaus (22.) scheiterten knapp, Neuhaus traf nur die Latte (26.) und eine Minute später köpfte Knoche dann einen zu lässigen Abschluss von der Linie.