Europameisterschaft: Fußballerinnen nach zweitem Erfolg im Viertelfinale

Das Team von Silvia Neid gewinnt gegen Frankreich 5:1 und ist bereits Gruppensieger.

Tampere. Nächstes Spiel, nächster Sieg. Souverän haben die deutschen Fußballerinnen auch ihr zweites Spiel bei der Europameisterschaft in Finnland gewonnen: 5:1 (3:0) gegen Frankreich.

Das Viertelfinale ist gesichert, der Gruppensieg auch. Die einzige Frage, die bleibt: Wer soll die deutschen Frauen eigentlich schlagen?

Ganz gelassen geht Birgit Prinz in ihrem Trainingsanzug auf die Kameras in den Katakomben des Stadions von Tampere zu. "Es war genau umgekehrt zum Norwegen-Spiel. Diesmal haben wir unsere Chancen reingemacht, aber dafür schlecht gespielt." Fertig. Gewohnt kurz, gewohnt präzise.

Schon in der 9.Minute hatte Inka Grings zum 1:0 eingeköpft. Annike Krahn legte in der 17. Minute nach. Aus gut 25 Metern segelte ihre Bogenlampe über die französische Torhüterin.

"Ich wusste nicht, wohin mit dem Ball. Da habe ich gedacht, ich schieß ihn halt einfach mal rein", sagt Krahn. Es hört sich logisch an. Kurz vor der Halbzeit traf Melanie Behringer (45+1) mit einem Freistoß zum 3:0.

"Eigentlich war ich ja noch dran", verrät Inka Grings. "Aber ich streite mich nicht um ein Tor." Hätte sie nicht schon vorher getroffen, wäre sie sicher nicht ganz so generös.

Schließlich hatte die Duisburgerin mit einer Freundin gewettet, dass sie heute ein Tor schießt. "Wenn nicht, hätte ich nackt in einen See springen müssen", sagt die Stürmerin. Es bleibt ihr erspart.

So wie den deutschen Fans unter den 3331 Zuschauern das Zittern. 3:0 zur Halbzeit, das gab ein sicheres Gefühl. Da störte es kaum, dass das DFB-Team danach abbaute.

"Wir haben ein wenig die Konzentration verloren", sagt Bundestrainerin Silvia Neid voller Verständnis. Dennoch verwandelte Linda Bresonik (47.) noch ihren zweiten Elfmeter des Turniers, sorgte Simone Laudehr (90+1) bei ihrem ersten Einsatz nach zwei Wochen Verletzungspause für den 5:1-Endstand. Dazwischen traf die beste Französin, Gaetane Thiney (51.).

"Wir haben ihnen zu viel Raum gelassen. Das Gegentor ärgert uns natürlich", sagt Krahn kritisch. Es reichte trotzdem zum lockeren 5:1 gegen einen angeblichen Mitanwärter auf den Titel.

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