Tschechien, Kanada, USA und Russland im WM-Halbfinale

Prag (dpa) - Kanadas Eishockey-Show wurde im WM-Viertelfinale nur noch von einem getoppt: Jaromir Jagr. Der tschechische Volksheld schoss den WM-Gastgeber beim 5:3 (1:1, 2:1, 2:1) über Finnland ins Halbfinale.

Tschechien, Kanada, USA und Russland im WM-Halbfinale
Foto: dpa

Dort kommt es am Samstag in Prag zum Duell gegen den Top-Favoriten Kanada, der Weißrussland mit 9:0 (4:0, 2:0, 3:0) vom Eis fegte. Außerdem spielen die USA gegen Russland. Mit seinem zweiten Tor und dem sechsten WM-Treffer überhaupt versetzte der inzwischen 43 Jahre alte Jagr das Publikum in Prag in Ekstase, als er am Abend gegen Finnland viereinhalb Minuten vor dem Ende das vorentscheidende 4:3 erzielte. Immer wieder hallte es „Ja-ro-mir, Ja-ro-mir“ durch die O2-Arena. Der Sieg war zugleich eine erfolgreiche Revanche für das finnische 3:0 vor einem Jahr im WM-Halbfinale von Minsk.

Am Samstag (15.15 Uhr) wird es nun aber schwer. Kanada verpasste gegen Weißrussland nur knapp den Rekord zum höchsten Viertelfinal-Sieg bei einer Weltmeisterschaft. 1994 hatte Finnland Österreich mit 10:0 bezwungen. Der bislang 24-malige Weltmeister Kanada landete seinen achten Sieg im achten Spiel und schoss dabei bereits insgesamt 58 Tore. „Ich finde, es war großartig“, meinte der zweifache Torschütze Ryan O'Reilly von der Colorado Avalanche. Tyler Seguin traf gar dreimal.

In Ostrau schoss Jewgeni Malkin Titelverteidiger Russland beim 5:3 (2:0, 1:1, 2:2) gegen Schweden ins Halbfinale. Wie Jagr traf auch NHL-Star Malkin von den Pittsburgh Penguins zweimal und erzielte ebenfalls das vorentscheidende 4:3 nur 26 Sekunden nach dem zwischenzeitlichen schwedischen Ausgleich durch Loui Eriksson (55.) im Schlussdrittel. In einem hochklassigen Viertelfinale hatte Rekord-Weltmeister Russland bereits 3:0 geführt.

Zum Halbfinale gegen die USA am Samstag (19.15 Uhr/Sport 1) kommt nun noch einmal Verstärkung. Nach dem NHL-Playoff-Aus der Washington Capitals fliegt Star-Stürmer Alexander Owetschkin nach Prag. Die USA nahmen zuvor beim 3:1 (0:1, 2:0, 1:0) in Ostrau erfolgreich Revanche an der Schweiz für die Halbfinal-Pleite vor zwei Jahren in Stockholm.

Schon die ersten beiden Viertelfinals bescherten den Organisatoren vorzeitig einen Zuschauer-Rekord bei der WM. Am Nachmittag teilten die Organisatoren die bisherige Zuschauerzahl von insgesamt 652 348 mit. Dafür waren bislang lediglich 58 Partien in Prag und Ostrau notwendig. Im vergangenen Jahr in Minsk waren in 64 Spielen 640 044 Fans gekommen. Ziel sei es nun, bis zum Finale am Sonntag in Prag die Marke von 700 000 Zuschauern zu erreichen.

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