Tschechen bei WM weiter unbesiegt - Slowaken-Frust

Bratislava (dpa) - Titelverteidiger Tschechien zieht bei der Eishockey-WM als Zwischenrunden-Gruppensieger ins Viertelfinale ein. Das Team um Altstar Jaromir Jagr gewann das Duell mit Rekordweltmeister Russland 3:2 (2:0, 0:1, 1:1) und bleibt damit auch im fünften Turnierspiel ungeschlagen.

In Bratislava entschied der 39 Jahre alte Jagr auch das „Duell der Generationen“ mit Russlands Superstar Alexander Owetschkin für sich: Der Tscheche erzielte das zwischenzeitliche 2:0. In der Vorrundengruppe F unterlag die Schweiz den Schweden 0:2 (0:0, 0:0, 0:2) und kann damit am letzten Spieltag nicht mehr aus eigener Kraft die Runde der besten Acht erreichen.

Bei seinem ersten WM-Einsatz wurde der in Russland als „Retter“ bezeichnete Owetschkin von einem überragenden tschechischen Team entzaubert. Bezeichnend: Vor dem 2:0 lief Jagr dem 14 Jahre jüngeren NHL-Star davon und überwand Russen-Keeper Konstantin Barulin. Die Russen setzten auf Härte: Für Schärfe sorgte vor allem Jewgeni Artjuchin, der zwei Tschechen mit brutalen Checks zu Boden streckte.

In Kosice hielt die Schweiz lange das 0:0 gegen starke Schweden. Erst im Schlussdrittel brach Mikael Backlund den Bann. Die Skandinavier sind nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze zu verdrängen und spielen am Montag gegen Kanada um den Gruppensieg.

Bei den Gastgebern herrscht derweil nach dem Zwischenrunden-Aus Frust. „Schande“, titelte die Zeitung „Novy Cas“ nach der bitteren Pleite gegen Finnland. Trainer Glen Hanlon, schon vor dem Turnier kritisiert, meinte: „Ich bin nicht hier, um Entschuldigungen zu suchen.“ Seine Anstellung dürfte der Kanadier in Kürze los sein. „Das ist nicht mein erster Job, ich weiß wie das Geschäft läuft.“

Schon kurz nach dem 1:2 gegen Finnland war Hanlon blankem Hass der heimischen Presse ausgesetzt. „Was glauben Sie, was Sie unserem Eishockey gebracht haben?“, fragte ein sichtlich erregter Journalist. „Ich weiß, ich habe keinen slowakischen Pass“, antwortete der Trainer. „Aber ich habe alles getan, was ich konnte.“

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