Tod von Xaver Unsinn - Das deutsche Eishockey trauert um eine Legende

Ex-Bundestrainer Xaver Unsinn stirbt im Alter von 82 Jahren. Olympische Sternstunde 1976.

Düsseldorf. Er galt schon zu Lebzeiten als einer der Größten im deutschen Eishockey, weder vor noch nach ihm hat ein Trainer an der Bande eine vergleichbare Aura verbreitet. Xaxer Unsinn ist eine Legende seiner Sportart.

Viele erinnern diesen Moment, als wäre es gestern gewesen. Die Eishockey-Nationalmannschaft feierte unter Bundestrainer Unsinn bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck mit dem Gewinn der Bronzemedaille einen der größten Erfolge des deutschen olympischen Wintersports. Walter Köberle von der Düsseldorfer EG nennt diesen Moment „für damalige Verhältnisse eine Sternstunde“.

„Mister Eishockei“ ist längst in die Sportgeschichte eingegangen. Zwischen 1975 und 1977 sowie 1982 und 1990 betreute Unsinn die Auswahl, bevor er aus gesundheitlichen Gründen das Amt niederlegen musste. Als Spieler des EV Füssen errang Unsinn zwischen 1946 und 1960 acht Meistertitel. Der Stürmer absolvierte 72 Länderspiele und erzielte dabei 24 Treffer.

Als Spieler und Trainer nahm Unsinn an sechs Olympischen Spielen und zwölf Weltmeisterschaften teil. Ein halbes Jahrhundert deutsche Eishockey-Geschichte ist die Geschichte dieses energischen und zielstrebigen Mannes, der vielen Spielern als Ziehvater galt. „Ich habe ihm meine Karriere zu verdanken“, sagt Köberle, den Unsinn 1971 aus Kaufbeuren nach Düsseldorf holte. Ein Jahr später wurde die DEG Meister. „Xavi hat sich um alles gekümmert, er war einer, der aus dem Bauch heraus fast immer alles richtig machte“, sagt Köberle. 1984 in Sarajevo und 1988 in Calgary belegte Unsinn mit der Nationalmannschaft Rang fünf.

2006, erzählt Köberle, war Unsinn zuletzt in Düsseldorf, als die DEG von der Brehmstraße in den Dome umzog, das Eishockey auf Neuzeit wechselte und es still wurde um Unsinn.

Im Alter von 82 Jahren ist er jetzt in Füssen gestorben. „Xavi hat in seinen Spielern immer zuerst die Menschen gesehen“, sagt Walter Köberle. Es klingt wie die schmerzliche Erinnerung an längst vergangene Zeiten.

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