Eishockey Pinguine bringen die Yayla-Arena zum Beben

Krefeld · Beim Derbysieg gegen die DEG (4:3) zeigt das Team von Trainer Brandon Reid eins seiner besten Saisonspiele. Das Stadion ist erstmals seit Jahren ausverkauft.

 Lange Zeit hatte man diese Jubelschreie während und nach der Partie in der Yayla-Arena nicht gehört. Die Pinguine rissen die Fans förmlich von den Sitzen.

Lange Zeit hatte man diese Jubelschreie während und nach der Partie in der Yayla-Arena nicht gehört. Die Pinguine rissen die Fans förmlich von den Sitzen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Als die Schlusssirene ertönte, schallte es durch die Yayla-Arena. Einen Jubelschrei in dieser Lautstärke hatte es in Krefeld lange nicht mehr gegeben. Die 8029 Zuschauer in der erstmals seit März 2013 ausverkauften Halle klatschten und sangen, was das Zeug hält, auf dem Eis warf Torwart Jussi Rynnäs die Arme hoch, stürmte aus seinem Tor und bildete mit den anderen Spielern eine Jubeltraube auf dem Eis. Nein, die Krefeld Pinguine sind noch nicht in den Play-offs, aber der 4:3-Derbysieg über die Düsseldorfer EG tat verdammt gut. In einem temporeichen und teils spektakulären Straßenbahnderby zeigten die Krefelder all das, was von den Fans gefordert wurde. Kampf, Leidenschaft und Laufbereitschaft. In den letzten Minuten zitterten die Krefelder den Sieg über die Ziellinie.

Reid lobt Kuhnekath für seinen wichtigen Treffer zum 1:1

Trainer Brandon Reid sprach von einer „sehr guten Teamleistung“, lobte vor allem auch Philipp Kuhnekath dessen Ausgleichstor (17.) die Krefelder auf die Siegerstraße brachte. Zuvor gingen die Pinguine bereits nach 90 Sekunden in Rückstand, als der Düsseldorfer Luke Adam freist vor Rynnäs einschob. Kuhnekath selber sagte: „Wir haben uns von dem frühen Gegentor nicht beeindrucken lassen. Es war ein sehr schnelles und hart geführtes Derby.“ Sein Tor gab den Krefeldern gegen Ende des ersten Drittels Aufschwung, kurz darauf scheiterte William Besse, zog dabei aber eine Strafe. Im Powerplay machte es Besse besser, traf aus halblinker Position mit einer Direktabnahme in den Winkel (20.). Im zweiten Abschnitt wurde es dann spektakulär. Zunächst verlor Besse völlig unbedrängt die Scheibe hinter dem eigenen Tor, Chad Nehring schnappte sich den Puck und glich in Unterzahl zum 2:2 aus (35.). Nur 36 Sekunden später erhöhte aber Bruggisser mit einem satten Schlagschuss zum 3:2 (36.). In der Folge kassierten die Krefelder einige Strafen, Hodgman war sogar zum Faustkampf bereit, einen Gegner suchte der Kanadier aber vergeblich.

In Überzahl nahm der Düsseldorfer Druck zu, doch die Pinguine blockten viele Schüsse, Rynnäs parierte zudem mehrfach stark. Nach Einzelaktion von Vinny Saponari, der sich auf der linken Seite mit einer Drehung Platz verschaffte und den freistehenden Mark Cundari perfekt bediente, jubelten die Krefelder – 4:2 (39.). Doch damit war noch nicht Schluss.

 Mit einem Plakat an Matthias Roos gerichtet dankten die Fans auf der Nordtribüne dem Geschäftsführer für sein Engagement.

Mit einem Plakat an Matthias Roos gerichtet dankten die Fans auf der Nordtribüne dem Geschäftsführer für sein Engagement.

Foto: Samla

Einen Schuss von Zanetti ließ Rynnäs durch die Fanghand rutschen – nur noch 3:4 (40.). Im Schlussdrittel waren die Krefelder lange Zeit tonangebend. Düsseldorf kassierte einige Strafzeiten, das vorentscheidende 5:3 wollte nicht fallen. Und so wurden die letzten Minuten zur Zitterpartie. Düsseldorf drückte, Krefeld stand hinten drin. Doch der Ausgleich fiel nicht mehr, auch weil Rynnäs alles wegfischte, was aufs Tor kam. Kai Hospelt sagte: „Wir haben von Anfang bis Ende gefightet. Es war heute auch ein Geben und Nehmen. Die Fans haben Feuer auf den Rängen gemacht und wir auf dem Eis.“

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