"Nur für den Klassenerhalt sind wir nicht angereist"
Herning. Ob die Regie der Eishockey-WM die Musik vor dem Spiel zwischen Deutschland und Südkorea am vergangenen Mittwoch bewusst oder unbewusst ausgewählt hatte, ließ sich nicht eruieren.
Jedenfalls dröhnte ausgerechnet vor diesem wegweisenden Duell im Kampf gegen den Abstieg der Queen-Klassiker "Another one bites the dust" (frei übersetzt "Einer wird ins Gras beißen") aus den Lautsprechern der Arena im dänischen Herning. Die Asiaten erwiesen sich dann allerdings weniger als Gefahr für das DEB-Team als für die Qualität des Turniers. "Ich möchte nicht respektlos sein, aber das war eine Pflichtaufgabe und die haben wir solide gelöst", sagte Angreifer Leon Draisaitl nach dem 6:1 (1:0/3:0/2:1).
Solide, aber nicht souverän. Auch in der vierten Partie dieser WM wirkte das deutsche Spiel statisch. Es fehlte an Tempo allgemein und an Sprints im Speziellen, um die gegnerische Abwehr auseinander zu reißen. So gelang gegen den limitierten Aufsteiger die Hälfte der Tore nur in Überzahl. Wer danach das dynamische Duell zwischen Dänemark und Finnland (3:2) sah, wähnte sich bei einer anderen Sportart. Durch den Überraschungs-Erfolg der Gastgeber tendieren die Viertelfinal-Chancen des DEB gen Null.
Ein Sieg gegen Lettland (heute, 12.15 Uhr, Sport1 live) ist möglich, die Hürden Finnland und Kanada aber dürften zu hoch sein. "Wir haben die Zweifel am Klassenerhalt ausgeräumt, doch dafür sind wir nicht angereist", erklärte Daniel Pietta.