Noch viel Arbeit für Cortina - Zweite Test-Niederlage

Oberhausen (dpa) - Zum Auftakt der Vorbereitung auf die Eishockey-WM im Mai hat sich beim deutschen Nationalteam Ernüchterung breit gemacht.

Noch viel Arbeit für Cortina - Zweite Test-Niederlage
Foto: dpa

Das stark ersatzgeschwächte Team von Bundestrainer Pat Cortina zeigte sich ohne etliche Leistungsträger bei zwei Testspielpleiten gegen ein Reserveteam von Rekord-Weltmeister Russland noch nicht in WM-Form. Beim 2:3 (0:1, 0:1, 2:0, 0:0) nach Penaltyschießen am Ostermontag in Oberhausen hatte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) den 27-fachen Weltmeister zwar am Rande einer Niederlage, präsentierte sich aber zu unerfahren.

Zwei Überzahltore der Nürnberger Yasin Ehliz (46. Minute) und Patrick Reimer (48.), sowie eine starke Torhüterleistung des Kölners Danny aus den Birken waren am Ende zu wenig. Im Penaltyschießen besorgte Dimitri Kagarlitski den russischen Sieg. Zuvor hatten Pawel Koledow (9.) und Albert Jarulin (40.) für den noch komplett ohne Stars angereisten amtierenden Weltmeister getroffen. Am Sonntag hatten zweimal Sergej Mosjakin (12. Minute/51.) und Alexander Popow (29.) den ungefährdeten Sieg besiegelt.

„Wenn wir so spielen, gewinnen wir kein Spiel“, hatte Kapitän Michael Wolf (München) nach dem ersten Test im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Tschechein (1. bis 17. Mai) geklagt. Zwar spielte das junge DEB-Team am Montag besser, aber auch zu undiszipliniert. Mit drei Debütanten überzeugte die DEB-Auswahl nur kämpferisch. „Es fehlt noch einiges. Wir müssen erst wieder auf das internationale Niveau gebracht werden“, hatte Wolf gesagt.

Das Hauptproblem für Cortina in diesem Jahr ist die Personalsituation: Zehn Spieler hatten bereits vor dem Beginn der WM-Vorbereitung abgesagt. Zudem fehlten in Oberhausen noch die Spieler der Halbfinalisten aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und mögliche Verstärkungen aus Nordamerika. „Der eine oder andere wird noch kommen“, sprach Wolf seine große Hoffnung aus. Dies gestaltet sich dieses Jahr indes besonders schwierig. Von den in den DEL-Halbfinals ausgeschiedenen Teams sollen noch in dieser Woche für die nächsten Tests in Finnland am Donnerstag und Freitag (beide 17.30 Uhr/Sport 1) immerhin Torhüter Felix Brückmann sowie die Verteidiger Armin Wurm, Björn Krupp (alle Wolfsburg), Stephan Daschner und Bernhard Ebner (beide Düsseldorf) zum DEB-Team stoßen. Internationales Top-Niveau verkörpern auch diese Akteure aber kaum.

Die Spieler der DEL-Finalteams aus Mannheim und Ingolstadt - zusammen knapp 15 potenzielle WM-Fahrer - stehen frühestens erst knapp eine Woche vor dem WM-Beginn bei den Testspielen in Dänemark am 24. und 25. April zur Verfügung. „Das ist schon extrem“, klagte auch Kapitän Wolf zur Personalmisere. Seine Hoffnung setzt Cortina vor allem noch auf Unterstützung aus Nordamerika, wo am Samstag die Hauptsaison der NHL endet. Torjäger Tobias Rieder aus Arizona gilt als sicherer WM-Spieler, sein Team hat die Playoffs verpasst. Auch Torhüter Rob Zepp aus Philadelphia scheint in Cortinas Plänen wieder eine große Rolle zu spielen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort