Kommentar Warum die Eishockey-Liga endet

Meinung | Düsseldorf · Der Beschluss des deutschen Eishockeys zeigt die Dimension der Entscheidungen, die uns allen gerade um die Ohren fliegen.

 Olaf Kupfer.

Olaf Kupfer.

Foto: ja/Sergej Lepke

Das öffentliche Leben hat in den Minimalmodus geschaltet: Die Eishockey-Saison, die traditionell in den Play-offs erst richtig Fahrt aufnimmt und den Höhepunkt einer jeden Spielzeit darstellt, wird vorzeitig nach der Normalrunde beendet. Kurzerhand. Aber nicht unüberlegt.

Der Grund ist vielschichtiger, als man es vermuten könnte: Gesundheitliche Bedenken sind das eine, und sie sind ohne Zweifel primär. Aber natürlich spielt bei den chronisch klammen Vereinen aus der DEL auch die finanzielle Perspektive eine Rolle. Wochenlang andauernde Spiele ohne Zuschauer kann sich kein Verein der DEL leisten, der nicht durch horrende Sponsorengelder und noch höhere TV-Einnahmen – wie es sie im Fußball gibt – verwöhnt ist. Das Eishockey hat sich diese Absage gut überlegt.

Da ist viel Vernunft im Spiel in einer um jeden Fan kämpfenden Sportart, die logistisch eine Herausforderung ist, bei der ein riesiger Kader monatelang finanziert und bewegt werden muss. Die Clubs sind davon befreit, in existen­zielle Nöte zu kommen. Ganz abgesehen von der gesundheitlichen Bedrohung.

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