Krefeld Pinguine Underdog als Favoritenschreck

Die Schwenninger Wild Wings sind in der laufenden Spielzeit 2017/18 zweifelsfrei die große Überraschung der Liga. Das Team aus dem Schwarzwald hat beste Karten, erstmals seit 22 Jahren wieder die Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga zu erreichen. Seit der Rückkehr ins Oberhaus 2013 ist es die beste Saisonleistung der Wilden Schwäne, in deren Team viele junge deutsche Spieler regelrecht aufblühen.

Teile des erfolgreichen deutschen Weges bei den Wings: Kai Herpich (links, Nr. 13) und Torhüter Dustin Strahlmeier haben sich durchgesetzt und gehören zu den Stammkräften. Mit im Bild KEV-Kapitän Adrian Grygiel.

Teile des erfolgreichen deutschen Weges bei den Wings: Kai Herpich (links, Nr. 13) und Torhüter Dustin Strahlmeier haben sich durchgesetzt und gehören zu den Stammkräften. Mit im Bild KEV-Kapitän Adrian Grygiel.

Foto: DOGDOC

Jahrelang mussten die Schwenninger Wild Wings anderen Teams den Vortritt lassen, wenn die heiße Phase der Saison, die Playoffs, anstanden. Zweimal Letzter, einmal Vor- und einmal Drittletzter war die magere Ausbeute aus den vergangenen vier Spielzeiten, nachdem man zur Saison 2013/14 den durch den Rückzug der Hannover Scorpions freigewordenen Platz im deutschen Liga-Oberhaus eingenommen hatte.

Doch diesmal ist alles anders. Die Mannschaft vom Neckarursprung hat endlich den Weg in die Erfolgsspur gefunden und ist von der Roten Laterne am Tabellenkeller weit entfernt. Auf Platz fünf in DEL-Tabelle konnten die Wild Wings Silvester feiern und damit etliche Positionen vor den Rängen, die viele Experten den Süddeutschen zugetraut hatten.

Die Väter des aktuellen Erfolgs sind Cheftrainer Pat Cortina und Manager Jürgen Rumrich, die sich in den vergangenen Jahren auch von so manchem Misserfolg nicht aus der Spur bringen ließen. „Die Geduld hat sich ausgezahlt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die jungen Spieler den nächsten Schritt machen“, so Rumrich.

Und diesen nächsten Schritt haben gleich etliche Spieler in den vergangenen Monaten gemacht. Einer davon ist Torhüter Dustín Strahlmeier. Der 25-Jährige erhielt vor der Spielzeit das Vertrauen der sportlichen Leitung und hat sich als Nummer Eins in der Liga nachhaltig durchgesetzt. So manch einen Punkt hielt der gebürtige Gelsenkirchener für seine Mannschaft fest, die zu den defensivstärksten der gesamten Liga zählt. „Er ist einer der absolut besten Liga-Goalies“, schwärmt Rumrich und verweist auf die starken statistischen Werte des 193 cm großen Riesen. 93 Prozent Fangquote und ein Gegentorschnitt von nur 2,29 Toren sprechen für sich.

Der Schwenninger Weg, mit vielen jungen deutschen Spielern zu arbeiten, ist mittlerweile zu einem Vorbild für andere Klubs in der Liga geworden. Neben Strahlmeier haben sich weitere Cracks in den Vordergrund gespielt, darunter Neuzugang Mirko Höfllin. Der Ex-Mannheimer zahlt seine vermehrten Eiszeiten mit tollen Leistungen zurück und konnte schon 16 Scorerpunkte (7 Tore) verbuchen. Zudem zählen Mirko Sacher, Dominik Bittner, Benedikt Brückner und Tim Bender bei den Schwarzwäldern zu den etablierten Kräften und Leistungsträgern.

Aber auch in Schwenningen macht die gesunde Mischung den Erfolg aus. Neben den deutschen Spielern halten die beiden Finnen Jussi Timonen (33), Kalle Kaijomaa und Ex-Pinguin Kyle Sonnenburg die Hintermannschaft erfolgreich zusammen. Und vorne sorgt eine bunte internationale Mischung für die nötigen Tore. Neben dem endlich gesunden Finnenpfeil Markus Poukkula sind Stefano Giliati (Italien), Damien Fleury und Anthony Rech (beide Frankreich), Istvan Bartalis (Ungarn) und Will Acton (Kanada) in dieser Spielzeit eine verschworen Einheit und kaum zu stoppen. Im Dezember mussten mit Köln, Wolfsburg, München und Mannheim etliche Titelkandidaten Federn gegen das Überraschungsteam lassen.

Und den Erfolgsweg will man längerfristig gemeinsam weitergehen. So unterschrieben Cheftrainer Pat Cortina, Co-Trainer Petteri Väkiparta, Torwarttrainer Ilpo Kauhanen kürzlich neue Verträge über zwei Jahre. Ebenso bleibt Dustin Strahlmeier den Wings weiter erhalten.

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