Pinguine: Verrücktes Spiel in Wolfsburg

Die Krefelder führen zunächst mit 2:0, liegen dann 2:3 hinten, gleichen aus und verlieren am Ende noch mit 3:4.

Wolfsburg. Stark begonnen, aber vor allem im Schlussdrittel viel zu viele Strafzeiten kassiert — die war Freitagabend das Fazit nach der 3:4 (2:0, 0:2, 1:2)-Niederlage der Krefeld Pinguine in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beim EHC Wolfsburg. Die Rheinländer ließen sich im letzten Drittel auf den Kampf der Niedersachsen ein und zogen letztlich den Kürzeren.

Die Krefelder schienen dabei die 3:7-Heimniederlage gegen Nürnberg von vergangenen Sonntag gut verkraftet zu haben. Selbstbewusst und couragiert begannen sie das erste Drittel bei in roten Nikolaus-Trikots angetretenen Wolfsburgern, obwohl unter anderem Mitja Robar und Mark Voakes erneut fehlten.

Und besser hätte der Auftakt für die Pinguine auch nicht sein können. Bei der ersten Strafzeit gegen Grizzlys-Verteidiger Brett Palin stand Daniel Pietta plötzlich rechts am Pfosten völlig frei und hob den Puck unter die Latte. Diese schnelle Führung nach nur 137 Sekunden Im Powerplay beflügelte die Rheinländer offenbar noch mehr. In der Defensive stand das Team von Coach Rick Adduono sicher, hatte in Schlussmann Tomas Duba einen aufmerksamen Rückhalt und startete so gut sortiert immer wieder gefährliche Angriffe Richtung EHC-Tor.

Nach der ersten Wolfsburger Chance durch Chad Bassen (4). War es Istvan Sofron, der einen Alleingang startete, aber an Grizzlys-Keeper Dshunussow scheiterte (5.). Und auch Roland Verwey fand im EHC-Goalie seinen Meister, als er ein Unterzahl-Break (8.) nicht erfolgreich abschließen konnte. Es war also schon zu diesem Zeitpunkt eine höhere Führung für die Gäste durchaus möglich.

Krefeld wirkte spielerisch reifer, agierte eleganter als die überwiegend kämpfenden Grizzlys. Eine 40 Sekunden währende doppelte Überzahl (Strafen gegen Haskins und Furchner) konnte der KEV in der 16. Minute aber nicht verwerten. Nachdem Sofron erneut zweimal gescheitert war, machte es Kevin Clarke besser. 16 Sekunden vor Drittelende zirkelte er die Scheibe zum 2:0 für die Pinguine unter die Latte. Eine absolut verdiente Führung nach 20 Minuten.

Pech für den KEV dann nach knapp 25 Minuten: Einen Banden-Abpraller von Jeff Likens drückte Norm Milley zum 1:2 über die Torlinie, als Steve Hanusch auf der Strafbank saß. Die Grizzlys ergriffen nun weitaus mehr die Initiative als im schwachen Auftaktdrittel. Die Pinguine gerieten mehr und mehr unter Druck, sahen sich zahlreichen EHC-Angriffen ausgesetzt. Einen davon nutzte der nach einer Knöchelverletzung ins Team zurückgekehrte Furchner zum 2:2 (36.). Wolfsburg hatte im zweiten Drittel mehr vom Spiel, Krefeld aber die letzte Tormöglichkeit, als erneut Sofron allein durchging, aber einmal mehr an Dshunussow scheiterte.

Im Schlussdurchgang wurde die bis dahin faire Partie immer härter. Krefeld verlor zunehmend seine spielerische Linie, kassierte eine Strafzeit nach der anderen. Als Sofron brummte, hämmerte der zurückgekehrte Benedikt Kohl zum 3:2 (44.) hinter Duba ins Tor. Hektik kennzeichnete das Match, zudem hatten die Pinguine Pech, als Pietta nur den linken Pfosten traf (48.).

Mehr Glück danach für Clarke, der Dshunussow per Flachschuss zum 3:3 (52.) überwand. Einen Bärendienst erwies dann Roland Verwey seinem Team, als er neun Sekunden nach einer Strafe gegen Nick St. Pierre unmittelbar die nächste zog. Verteidiger Brett Palin drosch die Scheibe bei doppelter Überzahl zum 4:3 (55.) ins Krefelder Gehäuse. 70 Sekunden nahm Coach Adduono seinen Torhüter vom Eis, doch der Ausgleich zum 4:4 war den Gästen nicht mehr vergönnt.

Kommentar von Pinguine-Trainer Rick Adduono: "Wir haben 2:0 geführt und nicht gewonnen, haben zudem drei Powerplay-Tore kassiert. Das sollte uns zu denken geben. Im ersten Drittel haben wir sehr gut gespielt, der Wolfsburger Torhüter hat super Paraden gezeigt. Wir müssen besser spielen, wenn wir auswärts gewinnen wollen."

Eine vermeidbare Niederlage für das Adduono-Team, darin waren sich am Ende alle Krefelder einig.

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