Pinguine trotz Sorgen noch in Schlagdistanz

Trotz der großen Verletzungsmisere gehen die Krefelder als Tabellenneunte aussichtsreich in die zweite Saisonhälfte.

Krefeld. Halbzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Nach 26 von insgesamt 52 Vorrundenspielen haben sich die Krefeld Pinguine eine bessere Ausgangsposition verschaffen können, als es ihnen viele angesichts der Verletzungsmisere zu Beginn der Saison zugetraut hatten. Denn phasenweise musste Coach Rick Adduono auf bis zu sechs Stammspieler verzichten.

Auch jetzt ist der Kader noch nicht wieder komplett. Herberts Vasilijevs wird voraussichtlich erst am kommenden Freitag im Gastspiel bei den Augsburger Panthern seine Saisonpremiere feiern. In Ben Ondrus (Fußverletzung) und Youngster Marc Schaub (Schulterverletzung) fehlen zwei weitere Akteur noch mehrere Wochen, während Lawrence Nycholat nach einer Gehirnerschütterung ebenfalls am kommenden Wochenende wieder einsatzfähig sein sollte. Da Pascal Zerressen derzeit mit der U 20-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft teilnimmt, hat Coach Adduono allerdings gerade mal sechs Abwehrspieler zur Verfügung.

Umso erstaunlicher, dass sich die Krefelder trotz mehrerer Rückschläge noch immer berechtigte Hoffnungen, auf die Teilnahme an der Play-off-Runde machen können. Nicht zuletzt aufgrund von fünf Siegen aus den vergangenen sechs Begegnungen liegen die Schwarz-Gelben auf dem neunten Tabellenplatz und damit sogar noch in Schlagdistanz auf den sechsten Rang, der die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale bedeuten würde.

Allerdings hat auch der Coach erkannt, dass es noch viele Schwachpunkte im Team zu beseitigen gilt. Dass ausgerechnet das routinierte Verteidiger-Pärchen Pascal Trepanier und Nycholat (zusammen minus 14) dem Coach die größten Sorgen bereiten müsste, hätte vor Saisonstart kaum jemand vermutet.

Fast schon traditionell schwächeln die Krefelder auch in dieser Saison, wenn sie in numerischer Überzahl agieren. Das Powerplay ist mit 13 Prozent Erfolgsquote das schwächste der Liga. Gerade da wurde der Kapitän schmerzlich vermisst, obwohl gerade Daniel Pietta in die Bresche sprang und als Punktsammler glänzte und Führungsqualitäten zeigte.

Dagegen klappt das Unterzahlspiel der Pinguine geradezu vorzüglich. Mit 87,20 Prozent ist das Team seit Wochen Ligaprimus, auch weil man in Scott Langkow einen der besten Goalies in seinen Reihen weiß. Wie wertvoll der Kanadier für das Team von Adduono ist, wurde deutlich, als er wegen eines Trauerfalls in die Heimat flog und von Back-Up-Goalie Danijel Kovacic vertreten wurde. Da rappelte es in der Pinguine-Kiste, auch weil Kovacic von seinen Vorderleuten bei seinen Einsätzen in Köln (3:5) und Wolfsburg (2:10) im Stich gelassen wurde. Da kann man nur hoffen, dass Langkow unbeschadet durch die Saison kommt.

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