Pinguine sind von der Rolle

Die Krefelder kassieren eine 3:7-Pleite bei den DEG Metro Stars.

Düsseldorf. Das Altbier-Duell bei der Düsseldorfer EG am Karnevalssonntag bescherte den Krefeld Pinguinen einen gewaltigen Kater. 0:5 lagen die Pinguine bereits nach 20 Minuten zurück. Viel schlimmer noch: Die Krefelder präsentierten sich zunächst absolut desolat.

So war der 3:7 (0:5, 1:1, 2:1)-Endstand "verdient". In dieser Verfassung können die Pinguine froh sein, dass es die Pre-Play-offs gibt. Denn ausgerechnet in der wichtigsten Saisonphase stecken die Krefelder in einer massiven Krise, die sich durch alle Mannschaftsteile bis hin zum Trainer zieht.

Das Debakel begann ausgerechnet bei dem, der bis vor wenigen Wochen eine sichere "Bank" war. Doch Scott Lankow mutiert derzeit vom Rückhalt zur Achillesferse. Wie schon in den letzten Spielen wirkte er übernervös und unkonzentriert. Gleich den ersten Schuss, einen Schlenzer von Collins aus spitzem Winkel nach 34 Sekunden, musste er überrascht passieren lassen. Als Langkow, der erst vor wenigen Wochen seinen Vertrag verlängert hat, nach dem 0:4 in der 13. Minute seinen Arbeitsplatz räumte, hatte er wohl keinen ernsthaften Schuss parieren können.

Und seine Vorderleute hatten sich vom Wanken ihres Rückhaltes anstecken lassen. Nach dem 2:0 durch Courchaine (8.) konnten die Gastgeber nach Belieben schalten und walten. Die geschockten Krefelder standen mehr Spalier, statt sich entgegen zu stemmen. Nach den Treffern von Holzer (9.) und Reid (13.) taumelten die Krefelder übers Eis wie ein Boxer, der nach schweren Niederschlägen nur noch das Pausensignal erreichen will. Doch zuvor gab es noch einen Nackenschlag, als Reimer (16.) Ersatzkeeper Danijel Kovacic überwand.

Allerdings zeigten die Metro-Stars im weiteren Verlauf, was sich die beiden Keeper von ihren Vorderleuten gewünscht hätten: Die Düsseldorfer Abwehrspieler warfen sich auch beim Stand von 6:1 noch engagiert in Schüsse. Dies zeigten Pinguine nur viel zu selten.

Als die Partie nur noch dahin plätscherte, wurde es auch für die Krefelder etwas versöhnlicher. Boris Blank traf in Überzahl zum 1:5 (25.), doch ein weiteres Tor der Marke "saublöd" - der Puck rutschte durch Freund und Feind ins Netz - sorgte für den 6:1-Pausenstand durch Kreutzer (29.). Schoppers 2:6 (45.) und Verweys 3:6 (52.) waren nur noch Kosmetik und eine kleine Schmerztablette gegen den dicken Kater der Pinguine.

Ob die aber ausreicht, um die blankliegenden Nerven im Liga-Endspurt zu beruhigend, dürfte fraglich sein. Der fast trotzig über Fehler der Spieler schimpfende Trainer Igor Pawlow, die angesichts der unübersehbar fehlenden körperlichen und geistigen Frische über zu intensives Training schimpfenden Spieler und dann noch die beiden letzten Vorrundenspiele gegen die direkten Konkurrenten Augsburg und Wolfsburg - der Endspurt dürfte spannender werden, als gehofft.

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