Pinguine: Siegen oder Fliegen

Auf das Team von Rick Adduono wartet am Freitagabend in Köln das „Spiel des Jahres“.

Krefeld. Für den Trainer ist es schlicht "das Spiel des Jahres", wenn am Freitagabend die Krefeld Pinguine bei den Kölner Haien gastieren. Kein Wunder, treffen sich doch da zwei der vier Teams im Kampf um die zwei Pre-Play-off-Plätze zum direkten Zweikampf. Die Ausgangslage ist klar: Köln, mit einem Punkt mehr, liegt auf dem ersehnten Platz zehn, Krefeld unmittelbar dahinter, hat aber ein Spiel weniger absolviert. Die Folge: Der Sieger darf weiter kämpfen, der Verlierer nur noch hoffen.

Dass sich beide rheinischen Traditionsklubs um das letzte Türchen zu den Play-offs duellieren müssen - zu Saisonbeginn undenkbar. Doch beide stürzten noch hohen Zielsetzungen bitter ab; beide tauschten Trainer und Manager aus, beide kämpfen gegen das Damokles-Schwert Insolvenz, beide leiden an den hohen Kosten für ihre Arenen, beide tragen schwer an den Sünden der Vergangenheit. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Duell auf Augenhöhe.

Dass es gefühlt für die Krefelder ein Endspiel ist, das haben die Fans erkannt und reisen in Scharen zur Unterstützung der KEV-Cracks nach Köln. Dort haben die Haie ihre letzten drei Heimspiele in Folge verloren. Auch Coach Rick Adduono hat es mit den Duellen. "Das sind jetzt alles Spiele Erfahrung gegen Erfahrung. Aber unsere Erfahrung muss besser sein. Jeder Spieler muss besser sein als sein Gegner. Wir müssen mehr Schüsse abgeben als der Gegner, wir müssen mehr Checks austeilen als die."

Eigentlich sind es Binsenweisheiten, und doch sieht Adduono genau deren Umsetzung als die Schlüssel zum Erfolg: Arbeitseinstellung, körperlicher Einsatz, Siegeswille. Punkte, an denen es den Krefeldern zuletzt - zumindest streckenweise - häufig gefehlt hatte. Unübersehbar trotz der Siege die Startschwächen gegen Straubing und Augsburg, und die knappe Niederlage vom Dienstag in Frankfurt kommentierte Adduono vielsagend: "Gegen Köln müssen wir besser sein."

Wohl nicht mit dabei sein wird Top-Verteidiger Richard Pavlikovsky, aber Adduono hält sich ein Hintertürchen offen, den Verletzten möglicherweise als Joker beim Überzahlspiel einzusetzen: "Manchmal muss man auch ein wenig pokern können."

Ansonsten hat er wenig Raum fürs Pokern, denn durch die Spielsperre von Daniel Pietta stellen sich die Formationen fast von allein auf. Serge Payer soll seine Defensivqualitäten in der dritten Sturmformation mit Driendl und Hübscher unter Beweis stellen. Patrick Hager ist Mittelmann zwischen Verwey und Endraß, und als erste Sturmreihe tritt das letztjährige Dreamteam Vasiljevs, Stephens, Blank an. Adduono: "Jetzt ist die Zeit, aus den Besten das Beste herauszuholen." Heute wird man sehen, ob dies reicht, um am Sonntag (15.45 Uhr) im König-Palast gegen Wolfsburg noch kämpfen zu dürfen.

Stichwort Pre-Play-off:

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