Pinguine-Pleite vor Minuskulisse

Die Krefelder haben am Dienstag vor nur 2032 Zuschauern eine überflüssige 1:2-Heimniederlage gegen Nürnberg kassiert.

Krefeld. Das Theater bei den Krefeld Pinguinen hat Folgen. Nur noch knapp mehr als 2000 Besucher wollten am Dienstag das Meisterschaftsspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Nürnberg Ice Tigers sehen. 2032 Zuschauer - das ist Minusrekord seit Bestehen des König-Palastes. Und die wenigen Fans verließen enttäuscht die Halle, denn die Pinguine kassierten gegen die Franken eine ebenso unglückliche, wie überflüssige 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)-Niederlage.

Nach der Kehrtwende im Ärztestreit seitens der Pinguine hat das "therapaedicum" Dienstag die Zusammenarbeit mit dem Eishockeyklub fristlos gekündigt. Dafür sind die geschassten Mannschaftsärzte wieder da. Und die wurden von der Mannschaft mit offenen Armen empfangen. Bereits am Montag hatten die Telefondrähte zu den Medizinern geglüht.

Ärzte waren am Dienstag zum Spiel gegen die Ice Tigers damit zwar genügend in der Halle, doch medizinische Hilfe richtet zumindest beim Kernproblem der Pinguine nichts aus. Denn das Offensivspiel krankt seit Monaten, und eine wirksame Therapie haben sie noch nicht gefunden. Egal, welche Maßnahmen der Trainer auch ergreifen mag, egal, wie er die Sturmformationen zusammenstellt.

Und mit jeder vergebenen Torchance wird das angespannte Nervenkostüm der Akteure weiter strapaziert. Wenn dann auch noch der Gegner seine erste gute Einschussgelegenheit eiskalt nutzt wie die Nürnberger, dann bleibt meist nicht viel mehr als Hilflosigkeit und Frust, der sich entladen muss. So wie bei Patrick Hager, der nach dem Gang auf die Strafbank die Tür derart heftig zuwarf, dass erstens das Plexiglas in die Brüche und zweitens die Partie deshalb 2:11 Minuten früher in die erste Drittelpause ging.

Und das mit einer 1:0-Führung der Gäste, die Brad Leeb bereits in der dritten Minute erzielt hatte - 13 Sekunden bevor Roland Verwey seine Strafe abgesessen hatte. Danach sah man das gleiche Bild wie in den vergangenen Partien. Die Pinguine stürmten, schossen und trafen nicht. Endraß, Pietta, Huebscher, Schopper scheiterten an Nürnbergs Goalie Ehelechner.

Nur gut, dass die Gastgeber einen Spieler in den Reihen haben, der zwar nominell für die hinteren Regionen zuständig ist, aber in der Vorwärtsbewegung derzeit der Stärkste ist: Richard Pavlikovsky. Weil ihn die Nürnberger meist mit einer Sonderbewachung versahen, wenn der Slowake einen seiner gefürchteten Schlagschüsse loslassen wollte, versuchte es Pavlikovsky mit einem Solo, passte den Puck vors Tor, so dass Boris Blank nur den Schläger zum 1:1 hinhalten musste (22.).

Ein Treffer, der ein wenig Last von den Schultern der Krefelder nahm, weil die Nürnberger ihrerseits fast die Offensivbemühungen einstellten und nur noch selten Schüsse auf das Tor von Scott Langkow abgaben.

Doch das erlösende 2:1 wollte einfach nicht fallen. Stattdessen schlugen die Gäste noch einmal eiskalt zu. Ask gelang auf Vorarbeit von Savage das 1:2 weil Herberts Wasiljews in Überzahl den Puck an der blauen Linie vertändelt hatte und Jim Fahey gegen Savage zu spät kam. Die letzte große Möglichkeit der Hausherren vergab ausgerechnet Youngster Marcel Noebels, der nur den Pfosten traf (57.).

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