Pinguine: Perrault arbeitet an der Form

Gegen Schwenningen wird der kanadische Zugang noch nicht auflaufen. Das restliche Personal der Pinguine ist aber fit.

Krefeld. Sie war etwas ungewöhnlich, die erste Pressekonferenz von Joel Perrault bei den Krefeld Pinguinen. Unter die Journalisten hatte sich der Nikolaus gemischt, zur Begrüßung gab es Printen. Der 1,87 Meter große Center wirkte kurz ein wenig irritiert, bevor er sich den Pressefragen stellte. „Es war ein langer Sommer und ein langer Herbst. Ich habe in der Zeit mein Bestes auf und neben dem Eis gegeben und auf einen Anruf gewartet“, sagte der 30-jährige Frankokanadier aus Montreal.

Der Anruf kam von den Pinguinen, von Montreal ging es am Dienstag nach Krefeld. Von der Stadt hat Perrault — abgesehen von Abstechern vom Hotel in die Innenstadt — noch wenig gesehen. Vorrangig ist für den Kanadier seine Fitness: „Ich brauche noch viel Training.“ Denn seit dem Auslaufen seines Vertrags beim finnischen Klub IFK Helsinki nach der Saison 2012/13 hat Perrault kein Profispiel mehr bestritten. Fit hielt er sich in den vergangenen Monaten bei Pascal Trepanier. Der ehemalige Pinguine-Verteidiger betreibt in Kanada eine Eishockey-Schule.

Dass ein privates Fithalten nicht den körperlichen und konditionellen Anforderungen der DEL genügen kann, liegt auf der Hand. Deshalb wird Perrault am Freitag gegen die Schwenninger Wild Wings und am Sonntag gegen die Augsburger Panther nicht im Kader stehen. Stattdessen wird er in Krefeld bleiben und auf dem Eis an seiner Form arbeiten. Auch wenn abzuwarten bleibt, wann der 30-Jährige den Pinguinen helfen kann, ist Trainer Rick Adduono zufrieden mit seinem vierten Franko-Kanadier — neben Adam Courchaine, Nick St. Pierre und dem mittlerweile eingedeutschten Francois Methot — im Team: „Er ist gut in der Defensive und stark am Puck. Er bringt das Können mit, auch wenn er lange nicht gespielt hat.“

Erstmals in dieser Saison kann Adduono auf einen — sieht man vom langzeitverletzten Herberts Vasiljevs ab — Kader zurückgreifen. David Fischer, Mitja Robar und Mark Voakes haben sich pünktlich vor dem Spiel in Schwenningen zurück gemeldet. Vorteil für Adduono: „Mit einem kompletten Kader wird das Tempo im Training höher.“

Der Konkurrenzkampf im Pinguine-Kader dürfte in den kommenden Wochen an Fahrt gewinnen. Denn Perrault ist der zehnte Ausländer im Kader, verletzt sich kein Spieler, muss einer auf die Tribüne. „Zehn Spieler ohne deutschen Pass ist ein gutes Problem für uns. Das hatten wir noch nie“, sieht Adduono das neue Überangebot positiv. Möglich sei auch, dass im Falle eines kompletten Kaders Lukas Lang im Tor den Tschechen Tomas Duba ersetzen könnte. „Duba würde damit kein Problem haben, jeder ist für das Team“, sagt der Trainer.

Gegen Schwenningen wird Duba aber im Tor stehen. „Tomas braucht seinen Rythmus wieder.“ Da auch die Verteidigerreihen wieder vollzählig sind, wird Steve Hanusch in die vierte Sturmreihe wechseln. Ein Luxuskader, der gegen Schwenningen gebraucht wird: „Sie sind Zuhause sehr stark. Wir müssen besser spielen als gegen Iserlohn, wo wir das erste Drittel verschlafen haben“, sagt Adduono.

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