Eishockey Pinguine-Offensive ohne Qualität im Abschluss

Krefeld · Die Krefeld Pinguine stellen in 26 Jahren DEL-Geschichte den ungefährlichsten Sturm der Liga.

 Während Artur Tyanulin (l.) mit Toren überzeugte, blieb Martins Karsums hinter den Erwartungen.

Während Artur Tyanulin (l.) mit Toren überzeugte, blieb Martins Karsums hinter den Erwartungen.

Foto: samla.de

In einer fünfteiligen Serie blicken wir auf die schlechteste Spielzeit der Krefeld Pinguine in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zurück. Im vorletzten Teil betrachten wir einen ersten Teil der Stürmer. Die 18 eingesetzten Angreifer der Pinguine werden an Toren gemessen. Mit nur 1,82 Treffern pro Spiel stellten sie einen neuen Negativrekord auf – noch nie traf eine Mannschaft in 26 Jahren DEL schlechter. Den bisherigen Negativrekord hielt Schwenningen mit 1,90 Toren pro Spiel in der Krefelder Meistersaison 2002/03. In acht der 38 Spielen erzielten die Pinguine sogar keinen einzigen Treffer.

Artur Tyanulin (32 Spiele, 13 Tore, 16 Vorlagen, 17:18 Minuten/Spiel, -5)

Offensiv war Tyanulin der talentierteste Spieler im schwarz-gelben Kader. Höhepunkt waren seine vier Treffer beim 6:5-Auswärtssieg nach Verlängerung in Schwenningen. Der Russe war jedoch auch inkonstant, in der Hälfte seiner 32 Einsätze blieb er ohne Scorerpunkt. Ein Vertragsangebot zur Verlängerung hat der 24-jährige abgelehnt, da er in der neuen Spielzeit in der russischen Top-Liga KHL für Nizhny Novgorod auf Torejagd gehen wird.

 

Brett Olson (34 Spiele, elf Tore, elf Vorlagen, 21:15 Minuten/Spiel, -11)

Kein DEL-Spieler war in dieser Saison am Bullypunkt erfolgreicher als Olson, der 63,5 Prozent seiner Anspiele gewann. Er erhielt dadurch die meiste Eiszeit aller Krefelder Stürmer und übernahm sowohl in Unter- als auch in Überzahl viel Verantwortung. Aufgrund seines Alters (34 Jahre) bekam der Kanadier kein neues Vertragsangebot.

Lucas Lessio (37 Spiele, zwölf Tore, neun Vorlagen, 17:26 Minuten/Spiel, -19)

Lessio war der große Gewinner des Trainerwechsels. Unter Mihails Svarinskis wurde der Kanadier häufig nur in der vierten Reihe mit weniger als zehn Minuten Eiszeit eingesetzt. Mit Clark Donatelli wendete sich das Blatt und der 28-jährige spielte zumeist in der Top-Reihe. Elf seiner zwölf Saisontreffer erzielte der Flügelstürmer unter Donatelli. Ob er auch in der nächsten Saison das schwarz-gelbe Trikot überstreifen wird, steht noch nicht fest.

Laurin Braun (29 Spiele, drei Tore, 14 Vorlagen, 18:30 Minuten/Spiel, -7)

Trotz seiner nur 29 Einsätze sind 14 Torvorbereitungen der zweitbeste Wert in der Karriere von Braun. Für die zweite gute Saison in Folge wurde der Lampertheimer von Bundestrainer Toni Söderholm für die Nationalmannschaft nominiert und erzielte in vier Länderspielen drei Scorerpunkte (ein Tor, zwei Vorlagen). Braun hat seinen Vertrag bei den Krefeldern schon in der Saison um zwei Jahre verlängert.

Alexander Blank (36 Spiele, sechs Tore, sieben Vorlagen, 15:38 Minuten/Spiel, -17)

Blank war im zurückliegenden Jahr die einzig positive Überraschung im Dress der Pinguine. Der Sohn von Co-Trainer Boris Blank erkämpfte sich nach guten Leistungen in der Oberliga-Mannschaft einen Stammplatz im Profi-Kader und konnte sich in der Offensive gut einbringen. Der 19-Jährige feierte Ende April sein Debüt in der Nationalmannschaft.

Martin Schymainski (37 Spiele, sieben Tore, sechs Vorlagen, 16:35 Minuten/Spiel, -27)

Nach einer verletzungsgeplagten Saison 2019/20 fand der Kapitän zu alter Form zurück. Der 35-Jährige erzielte die meisten Überzahltreffer (4) im Team. Sein auslaufender Fünfjahresvertrag wurde um eine Spielzeit verlängert.

Martins Karsums (25 Spiele, drei Tore, sieben Vorlagen, 14:28 Minuten/Spiel, -21)

Der Lette konnte der Hoffnung von Sergei Saveljevs bei seiner Verpflichtung („Ich glaube, Karsums wird in dieser Saison einer der Top-Spieler der Liga sein“) auf dem Eis keine Taten folgen lassen. Der langjährige KHL-Stürmer wirkte nicht austrainiert und verließ, nachdem Donatelli ihn in die vierte Reihe mit nur noch wenig Eiszeit verbannt hatte, vorzeitig die Pinguine.

Ivan Petrakov (29 Spiele, fünf Tore, drei Vorlagen, 13:39 Minuten/Spiel, -20)

Petrakov, der in seiner Karriere immerhin schon in 46 KHL-Spielen auf dem Eis stand, sollte in den ersten beiden Reihen eine wichtige Führungsposition übernehmen. Doch der Russe schien nie richtig in Krefeld angekommen zu sein. Auf dem Eis agierte er zu ängstlich und suchte viel zu selten die Eins-gegen-Eis-Situationen. Aus persönlichen Gründen verließ Petrakov Anfang April Krefeld vorzeitig.

Niklas Postel (36 Spiele, ein Tor, drei Vorlagen, 13:06 Minuten/Spiel, -14)

Postel erzielte in Köln seinen ersten DEL-Treffer. Er hat sich zwar weiterentwickelt, doch da er im kommenden Jahr aufgrund seines Alters nicht mehr als U 23-Spieler auf dem Spielberichtsbogen aufgeführt werden darf, wird es schwer für ihn werden. Postel gehört zu den neun Spielern, die die Pinguine verabschiedet haben.

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