Pinguine gehen baden

Der beeindruckend aufspielende Spitzenreiter Hannover baut Führung in der DEL durch ein 5:0 gegen das Pavlov-Team aus.

Hannover. Noch hat Pinguine-Trainer Igor Pavlov bei weitem nicht den Bekanntheitsgrad wie sein Kollege vom Freitag zum Beispiel: Hans Zach. Noch fehlen dem Russen die großen Erfolge in der Deutschen Eishockey Liga.

Aber mit seiner Politik der Verjüngung des Kaders, und der grundlegenden Auffassung, das Publikum mit attraktivem Eishockey zu unterhalten, ist er im Eishockey-fachkundigen Krefeld längst angekommen und auf ein großes Echo gestoßen.

Dass - wie am beim 0:5-Untergang am Maschsee gegen beeindruckende Scorpions - die Realität mitunter anders aussieht und auch mal ein solch deftiger Aussetzer drin ist, lässt sich nun einmal nicht verhindern. Aber unterm Strich bleibt die Bilanz der Pinguine positiv.

Egal, was am Sonntagnachmittag im König-Palast gegen die DEG (14.30 Uhr) auch passiert, die Pavlov-Schützlinge werden das Jahr "schlimmstenfalls" mit Rang sechs abschließen, um dann voller Tatendrang die weiteren Spiele anzugehen und mindestens diesen Platz (Play-off-Runde) zu verteidigen.

Am Freitagnachmittag nahmen die Pinguine die Herausforderung beim Tabellenführer Hannover zunächst mit aller Entschlossenheit an. Aber nur im ersten Drittel setzten die Gäste vom Niederrhein Kompaktheit, Biss und Leidenschaft entgegen, um sich der Offensive der Scorpions erfolgreich zu erwehren. Aber dann.

Zuerst wurde es aber am Freitag besinnlich: Melissa Lambert, Tochter des Meister-Pinguins aus dem Jahre 2003, Dan Lambert, sang auf dem Eis der TUI-Arena "Stille Nacht, Heilige Nacht". Danach entwickelte sich ein Kampfspiel erster Güte, das hin- und her wogte.

Eine frühe Strafzeit von Patrick Hager (Krefeld) sorgte für erste Gefahr. Doch die Gäste überstanden die Phase schadlos und starteten ihrerseits immer wieder Entlastungsangriffe. Hüben wie drüben brachten die Powerplay-Situationen aber nichts Zählbares. Auch die Versuche der Top-Torschützen Sascha Goc (Hannover/ 16 Treffer) und Richard Pavlikovsky (15) blieben ohne Wirkung.

Irgendwie paradox dann das zweite Drittel: Die Pinguine schalteten weiter den Vorwärtsgang ein und waren feldüberlegen, doch die Tore fielen auf der anderen Seite. Auch, weil die Krefelder Abwehr inzwischen die Übersicht verloren hatte.

Innerhalb von zwölf Minuten machten die Gastgeber durch Hlinka, den Ex-Kölner Boos und den Ex-Krefelder Herperger alles klar. Der Spitzenreiter wankte also nur kurz und drehte auch im letzten Drittel noch einmal auf, erhöhte nach einem wahren Sturmlauf das Ergebnis noch auf 5:0. Das reichte dann aber auch.

Die Pinguine setzen nun am Sonntagnachmittag alle Hoffnung auf den ewig jungen Klassiker gegen die DEG. Bei einem Sieg wäre wieder alles im Lot an der Westparkstraße. Einen Tag vor Silvester geht es dann noch zu den Freezers nach Hamburg.

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