Olympia: Ex-Krefeld-Pinguine-Spieler möglicher Fahnenträger

Es ist eine der größten Ehren für einen Sportler, bei der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Spielen die Fahne tragen zu dürfen. Der Meisterspieler der Krefeld Pinguine, Christian Ehrhoff, ist einer von fünf Kandidaten — 16 Jahre nach seinen ersten Spielen in Salt Lake City.

Olympia: Ex-Krefeld-Pinguine-Spieler möglicher Fahnenträger
Foto: dpa

Krefeld. Montag war frei. Der obligatorische Erholungstag für Eishockey-Profis. Auch für Christian Ehrhoff. Zuhause in Verberg ist es schließlich auch schön. Und in Erinnerungen zu schwelgen. 2002 — Salt Lake City. 19 Jahre ist Ehrhoff. Der Jüngste im Eishockeyteam. Hans Zach war sein Trainer. „Ich bin mit offenem Mund rumgelaufen“, sagt Ehrhoff im Gespräch mit unserer Zeitung. Er meint die Eröffnungsfeier bei Olympia. Es war seine erste und bisher einzige.

Christian Ehrhoff, Meisterspieler der Pinguine von 2003.

Christian Ehrhoff, Meisterspieler der Pinguine von 2003.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Bei seinen vierten Olympischen Spielen ist er jetzt einer der fünf Kandidaten, die die deutsche Mannschaft anführen sollen, als Fahnenträger. Ein Krefelder, der die Athleten ins Stadion führt. Ehrhoff sagt: „Ich war überrascht, als ich das gehört habe, habe mich aber riesig gefreut. Es ist eine der größten Ehren für einen Sportler, dafür infrage zu kommen, die deutsche Mannschaft ins Stadion zu führen.“ Mit 19 Jahren war er blutjung, 16 Jahre später ist er Kapitän der Nationalmannschaft, eine Persönlichkeit mit 864 Spielen in der besten Liga der Welt, der NHL.

Neben Ehrhoff stehen Claudia Pechstein (Eisschnelllauf), Eric Frenzel (Nordische Kombination), Natalie Geisenberger (Rodeln) und Viktoria Rebensburg (Ski-Alpin) zur Wahl für die Eröffnungsfeier bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang vom 9. bis 25. Februar.

Erfahren hat die Nachricht Ehrhoff am Freitagabend. Gerade hatte er mit den Haien 0:5 beim Meister in München verloren, als der Anruf eines DEB-Funktionärs ihn erreichte.

Dass er nun bei seinen vierten Spielen die Fahne tragen könnte, bewegt ihn. 2006 in Turin war er weder bei Eröffnung- noch Schlussfeier dabei. „Da war ich jeweils noch mit Spielen im Club unterwegs.“

2010 in Vancouver war es ähnlich. Die Eröffnungsfeier verpasst, dafür die Abschlussfeier genossen. Seinerzeit spielte Ehrhoff in Vancouver. „Das war daher ganz praktisch.“

2014 wäre er auch dabei gewesen, aber die Nationalmannschaft hatte sich nicht für Olympia qualifiziert. Jetzt also Pyeongchang. Und die Chance, die Fahne zu tragen. Klar, er hofft auf viele Stimmen. „Machen kann man ja nicht viel. Ich habe es auf Instagram gepostet“, sagt Ehrhoff.

Zum zweiten Mal nach den Olympischen Spielen von Rio 2016 wird in einer Wahl von Sportfans und Athleten entschieden, wer die deutsche Fahne tragen wird. Maria-Höfl-Riesch trug sie in Sotschi 2014.

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