Eishockey Krefeld Pinguine im Kampf um Play-offs - Naht die Trennung von Mahbod?

Krefeld · Pinguine-Trainer Brandon Reid fordert absolute Bereitschaft der Spieler ein. Zugang Mahbod steht in der Kritik, naht die Trennung?

 Die Zeiten werden ungemütlicher unter Trainer Brandon Reid, wenn nicht bald Punkte eingefahren werden.

Die Zeiten werden ungemütlicher unter Trainer Brandon Reid, wenn nicht bald Punkte eingefahren werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Zeiten, in denen Brandon Reid von einem komfortablen Vorsprung auf die Verfolger sprechen konnte, sind vorbei. Nach vier Niederlagen in Folge haben die Krefeld Pinguine ihre gute Ausgangslage im Kampf um die Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga verspielt.

„Wir haben uns selbst in den Fuß geschossen“, sagt der Cheftrainer: „Da, wo wir jetzt stehen, wollten wir nicht hin. Aber so ist Hockey. Es ist eine enge Liga.“ Zwei Niederlagen in den vergangenen vier Spielen gegen den Verfolger aus Nürnberg, der nun aus eigener Kraft an den Krefeldern mit zwei Nachholspielen vorbeiziehen kann. Zu viel. Wer am Ende der große Verlierer sein wird im Dreieck Krefeld, Nürnberg, Berlin – das wird man sehen.

Trainer Reid: „Es geht jetzt nicht um Verträge, nur um das Team“

Die Eisbären befinden sich ebenfalls in einer anhaltenden Schwächephase, liegen nur noch zwei Punkte vor den Pinguinen auf Rang neun. Für den KEV geht es nun darum, am Freitagabend in Schwenningen, dem Tabellenletzten, „das Momentum zurück zu gewinnen“, wie es Reid nennt. Ein Begriff aus dem nordamerikanischen Sport. Soll heißen: Die Dinge sollen wieder für die Pinguine laufen, nicht gegen sie. „Wir brauchen einen großen Sieg“, sagt Reid. Er fordert: „Jeder muss sich jetzt zeigen. Es geht jetzt nicht um neue Verträge oder eigene Interessen, sondern nur ums Team.“

Die Körpersprache ist im Sport immer ein guter Indikator, wie es um einen Spieler oder Mannschaft bestellt ist. Und da habe es in manchen Phasen an der nötigen Härte gefehlt, bemängelte der Kanadier. Die DEL ist aus Sicht des 37-Jährigen aus Kirkland die Liga in Europa, die dem nordamerikanischen Stil am ehesten gleicht. Sehr physisch, sehr viel Arbeit auf dem Eis. Gerade in Phasen, wo es zuletzt darauf ankam, präsent zu sein, war Reid mit dem einen oder anderen Spieler nicht zufrieden: „Ein paar Spieler waren nicht bereit, waren zu weich.“ Vor allem Stürmer Samson Mahbod erhielt eine Schelte: „Er muss sich an die DEL anpassen und sich nicht vergraben. Er ist nicht der Spieler, der er sein sollte.“ Angesichts der deutlichen Worte des Trainers könnte es auch auf Trennung hinauslaufen.

Freitag beim Schlusslicht,
am Sonntag beim Spitzenreiter

Die Reise am Wochenende zu den beiden Auswärtsspielen in Schwenningen und Mannheim wird ohne ihn stattfinden. Reid: „Vielleicht ist es auch ein Weckruf für die anderen Spieler.“

Gemütlichkeit? Ein Gefühl der Sorglosigkeit innerhalb der Mannschaft? Das wäre in der jetzigen Saisonphase fatal, wo es darum geht, nicht alles noch zu verspielen und ab März nur noch Zuschauer zu sein, wenn der Deutsche Meister ausgespielt wird.

19 Punkte hatte Sportdirektor Matthias Roos vergangene Woche für die restlichen Spiele als Zielmarke ausgerufen. Bisher sind seine Worte verhallt. Elf Spiele sind es noch bis zum Ende der Hauptrunde.

Dass am Freitag beim Tabellenletzten Schwenningen und am Sonntag beim Tabellenführer Adler Mannheim zwei Auswärtsspiele warten, sieht Brandon Reid nicht zwingend als Nachteil: „Auswärts waren wir gut. Man ist zusammen im Hotel, die gemeinsame Vorbereitung auf den Wettkampf ist besser. Es gibt weniger Ablenkung.“ Kommen die Pinguine am Sonntag erneut mit null Punkten von der Reise aus Schwenningen und Mannheim zurück, dürfte es an der Westparkstraße mit der guten Laune vorbei sein. Und dann sind es noch neun Spiele.

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