Eishockey Krefeld Pinguine: Derbysiege schmecken süß

Das 4:2 in Düsseldorf war Balsam für die Fanseele. Sportliche Leitung führt letztes Gespräch mit Hanusch. Am Dienstag kommt Berlin.

Eishockey: Krefeld Pinguine: Derbysiege schmecken süß
Foto: Samla

Krefeld. Vier Tore, drei Punkte — das sind die nackten Fakten nach vier Niederlagen in Folge mit mir zwei Punkten. So war der 4:2-Derbysieg beim Erzrivalen DEG am Sonntag Balsam auf die Seele der Pinguine und ihrer Fans. Die Punkte werden gerne genommen, vielmehr aber wirkt das Erlebnis nach — die Landeshauptstadt zu verlassen mit einem Kilo an Glücksgefühlen im Bauch.

Nicht die schlechteste Voraussetzung für Dienstag, wenn es im König-Palast beinahe atemlos weitergeht für die Pinguine mit dem Heimspiel gegen die Eisbären Berlin, die mit einer 1:4-Pleite bei den Kölner Haien im Gepäck anreisen. Pinguine-Trainer Franz Fritzmeier jedenfalls war angetan von der Atmosphäre, die die Fans im ISS-Dome verbreitet haben. „Sie haben richtig gute Stimmung gemacht.“ Der Sieg sei dann wohl wie ein innerer Vorbeimarsch für die Pinguine-Fans gewesen, mutmaßt Fritzmeier.

Durch die Verletzung von Thomas Supis indes hat sich die personelle Situation für Fritzmeier in der Defensive verschärft. Der Verteidiger erlitt im Derby einen Bruch der linken Hand. Noch am Abend des Spiels wurde er operiert, fällt wochenlang aus. Durch die Suspendierung für das Spiel in Düsseldorf und der bevorstehenden Trennung von Steve Hanusch bleiben Fritzmeier fünf Verteidiger. Die Sportliche Leitung wollte aber noch ein letztes Gespräch mit Hanusch führen.

Fritzmeier sagt: „Wir werden reagieren. Das hatten wir ohnehin vor. Wir scouten permanent, um zu sehen, wie wir reagieren können, wenn Bedarf ist. Es ist nicht immer ganz unkompliziert, weil der Markt nicht so groß ist. Wenn man vorbereitet ist, geht es aber einfacher.“ Fritzmeier bekräftigt im Gespräch mit unserer Zeitung, Kandidaten an der Hand zu haben, sowohl deutsche Profis wie Ausländer, auch aus der Liga.

Der Derbysieg in Düsseldorf war ein Ergebnis vieler kleiner Details, die griffen. So etwa Fritzmeiers Umstellung mit dem Tausch von Mike Collins für Lukas Koziol in der zweiten Reihe. Die Fomation mit Rosa, Mancari und Collins strahlte weit mehr Torgefahr aus als mit Koziol. So war es kein Zufall, dass Rosas 3:2 der spielentscheidende Treffer war. Selbst wenn es nicht überragend rausgespielt war, sondern ein Fehler in der DEG-Abwehr vorausging. Collins scheint die Umgebung gut zu tun mit zwei Kanadiern, mit denen er zocken kann und die auf das eingehen, was er macht.

Ein weiterer Gewinner ist Mike Mieszkowski, der sich ins Team gearbeitet hat. Zu Saisonbeginn saß er mitunter auf der Tribüne, bei der DEG rackerte er auch in den letzten Minuten noch auf dem Eis. Fritzmeier sagt zu seiner Entwicklung: „Mike ist ein Arbeiter. Er hat auf seine Chance gewartet, ohne zu jammern. Und dann hat er sie genutzt.“

Pluspunkte sammelte auch Kyle Sonnenburg. Er spielt seit dem siebten Spieltag mit Kyle Klubertanz zusammen und hat den schwächelnden Zugang stabilisiert. Seit er mit Klubertanz spielt, ist er bei +1 — ein solider Wert.

In Düsseldorf würzte er seine Leistung zudem mit dem Treffer zum 2:1, hat in den letzten fünf Spielen vier Punkte gemacht. Im Verteidiger-Scoring liegt er jetzt gleichauf mit Hambly (beide 1+5) nur einen Punkt hinter St. Pierre (1+6). Klubertanz war die ersten sechs Spiele bei -8. Seit dem siebten Spieltag (zwölf Spiele insgesamt) verbesserter sich auf -2 — an Sonnenburgs Seite.

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