Keine Lösung im Fall Daniel Pietta Pinguine: Abschiede wider Willen

Krefeld · Keine Zukunft bei den Krefeld Pinguinen und dennoch auf der Gehaltsliste: Daniel Pietta, Oskar Östlund und Pierre Beaulieu müssen sich gedulden.

 Oscar Östlund (l., linkes Foto) steht neben Cheftrainer Pierre Beaulieu, der auch als Torwarttrainer fungierte. Beide werden so wie Daniel Pietta (r.) noch vom Verein bezahlt.

Oscar Östlund (l., linkes Foto) steht neben Cheftrainer Pierre Beaulieu, der auch als Torwarttrainer fungierte. Beide werden so wie Daniel Pietta (r.) noch vom Verein bezahlt.

Foto: Samla

Bei den Krefeld Pinguinen kann man in diesen Wochen die Uhr danach stellen, wann ein neuer Spieler vorgestellt wird. Nach dem Ablauf der DEL-internen Transfersperre wurden bereits Lucas Lessio, Leon Niederberger und Christian Bull als Zugänge präsentiert. Einige weitere werden folgen. Still ist es hingegen um die Spieler geworden, die keinen Platz mehr im Kader der Krefeld Pinguine für die neue Saison ergattern konnten. Allen voran natürlich Daniel Pietta. Aber auch Torwart Oskar Östlund und Ex-Cheftrainer Pierre Beaulieu sind noch vertraglich an den Krefelder DEL-Verein gebunden. Keiner aus diesem Trio soll die Zukunft der Pinguine mitgestalten, ein Umbruch wurde im Sommer mit dem Einstieg des Investors Stefano Ansaldi auf und abseits der Eisfläche eingeleitet. Gesprochen wird mit denen, die scheiden sollen, längst nur noch über Berater, teilweise auch Anwälte oder einfach gar nicht mehr. „Die Situation ist nicht einfach. Corona macht es für beide Seiten schwierig“, sagt Pinguine-Geschäftsführer Roger Nicholas.

Corona birgt enorme finanzielle Risiken für den Verein

Was der US-Amerikaner damit genau meint: Die Saison birgt so große Risiken für die Vereine, dass es auf Vereinsseite kaum großzügige finanzielle Lösungen für die Spieler in Form von Abfindungen geben kann und wird. Ein Pokerspiel. Denn Pietta, Östlund und Beaulieu haben gültige Verträge in Krefeld.

„Wir sitzen auf verschiedenen Seiten des Tisches“, versucht Nicholas seine Sicht der Dinge anhand eines bildlichen Beispiels zu verdeutlichen, dass Verein und Spieler im Zuge der Abschiedsverhandlungen unterschiedliche Probleme aus dem Weg zu räumen hätten. Sein Tenor: Die Spieler hätten Probleme, neue Vereine zu finden, weil kaum ein Club ohne feste Rahmenbedingungen und einen Starttermin für die neue Saison sein Budget wird weiter belasten wollen. Die Pinguine könnten hingegen ihre Kaderplanungen erst vorantreiben, wenn Pietta und Co. von der eigenen Gehaltsliste verschwunden sind. Ein Spiel auf Zeit droht – mit möglicherweise schlechtem Ausgang für beide Seiten. „Ich will mich aktuell nicht zu meiner Situation äußern“, sagt Pietta gegenüber unserer Redaktion. Östlund hält sich auch bedeckt, sagt: „Wenn es etwas zu vermelden gibt, werden wir das tun.“ Dem Schweden soll ein erstes Abfindungsangebot für seinen noch zwei Jahre datierten Vertrag ins Haus gegangen sein. Unter der Woche wurde nach WZ-Informationen zwischen Östlunds Berater und den Pinguinen nachverhandelt. Eine Entscheidung steht aber noch aus. Anders verhält sich die Situation bei Beaulieu. Laut einem Bericht des österreichischen Magazins „Hockey News“ steht der Kanadier vor einem Trainerengagement in Linz. Beaulieu kennt die österreichische Liga. Bevor er in der DEL anheuerte, war der 37-Jährige Video- und Torwarttrainer beim Klagenfurter AC und in gleicher Funktion auch für die Betreuung der österreichischen U20-Nationalmannschaft zuständig. Es folgten Stationen als Co- und Cheftrainer beim HC Innsbruck, bevor er im Trainerteam der Krefeld Pinguine landete, für die Beaulieu in der vergangenen Saison nach dem Rauswurf von Brandon Reid Mitte Dezember zum Cheftrainer ernannt wurde.

Nicholas entschied sich im Sommer für einen neuen Mann an der Bande. Glen Hanlon wird die Pinguine mit neuer Ausrichtung in die neue Spielzeit führen. Für Beaulieu ist kein Platz mehr im Team. Mit Boris Blank wurde bereits ein Nachfolger als Co-Trainer gefunden, die Position des Torwarttrainers ist aber weiterhin noch offen.

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